Baldiges Deponieverbot
Schon bald wird es in Österreich verboten sein, Mineralwolleabfälle zu deponieren. Der Dämmstoffhersteller Knauf reagiert mit dem Bau einer Recyclinganlage. Dort sollen alle Arten von Mineralwolle aufbereitet werden.
Knauf investiert in Österreichs erste Recyclinganlage für Mineralwolle

Ab dem 1. Januar 2027 ist es in Österreich verboten, Mineralwolleabfälle auf Deponien abzulagern. Angesichts dieses nahenden Verbots errichtet der Dämmstoffhersteller Knauf Insulation nun für 30 Millionen Euro die erste Recyclinganlage des Landes in Ferndorf.
Mit der neuen Anlage werde es möglich sein, alle Arten von Mineralwolle, einschließlich jener aus Rückbau- und Sanierungsprojekten, unabhängig vom Hersteller aufzubereiten und in den Produktionskreislauf zurückzuführen, teilt Knauf mit. „Wir schaffen hier eine Lösung, die ökologisch sinnvoll und wirtschaftlich relevant ist – insbesondere im Hinblick auf das Deponierungsverbot für Mineralwolle, das ab 1. Januar 2027 in Österreich gilt“, sagt Projektleiter Joachim Wieltschnig.
Am Knauf-Standort in Ferndorf sind derzeit rund 120 Mitarbeiter beschäftigt, durch die neue Anlage sollen weitere Arbeitsplätze entstehen. Die Bauarbeiten stehen kurz bevor, die Inbetriebnahme ist laut Knauf für Ende 2026 geplant. Schätzungen zufolge fallen in Österreich rund 24.000 Tonnen Mineralwolleabfälle pro Jahr an.
Laut Knauf bestehen die Glaswolleprodukte des Unternehmens bislang schon aus bis zu 80 Prozent recycelten Materialien, vor allem Altglas. Mit „Resulation“ hat das Unternehmen ein Rücknahmesystem etabliert, das Kunden die Rückgabe von sauberen Dämmstoffresten direkt von der Baustelle ermöglicht. In Zusammenarbeit mit dem Entsorgungsspezialisten ABCO Abfallconsulting wurde dafür der Webshop mineralwolle-recycling.com eingerichtet. Bisher wurde das gesammelte Material in benachbarten Ländern aufbereitet. Künftig wird dies in der neuen Anlage in Ferndorf geschehen.