Nachhaltige Verpackung
Ab sofort gibt es bei Lidl eine Lenor-Verpackung, die mit Silphiefasern hergestellt wurde. Die Fasern stammen von OutNature, einer Marke von PreZero. Allerdings ist der Anteil der Silphiefasern nicht besonders hoch.
Procter & Gamble nutzt Silphiefasern für Lenor-Verpackung
Der Konsumgüterkonzern Procter & Gamble (P&G) und der Umweltdienstleister PreZero vertiefen ihre Partnerschaft im Bereich nachhaltiger Verpackungen. Ab dem heutigen Dienstag wird eine Sonderedition des Großgebindes von Lenor All-in-1 Pods in den deutschen Filialen des Discounters Lidl erhältlich sein. Die Besonderheit dieser Verpackung, in der 76 Waschkapseln Platz finden, liegt in ihrer materiellen Zusammensetzung. Der Umkarton besteht anteilig aus Fasern der Silphie-Pflanze, die neue Möglichkeiten für die Papierindustrie eröffnen sollen.
Für P&G ist es nicht der erste Vorstoß dieser Art. Im vergangenen Jahr hat der Konzern bereits ein Großgebinde für Ariel All-in-1 Pods in einem Karton aus Silphiepapier eingeführt. Im Dezember 2021 nutzte das Unternehmen das Material für Verkaufsdisplays seiner Marken Gillette und Always, die ebenfalls bei Lidl und Kaufland platziert wurden.
Der neue Lenor-Karton enthält laut PreZero einen Faseranteil von 13 Prozent aus der Silphiepflanze. Die Verpackung ist demnach vollständig über das Altpapier recyclingfähig und kann somit über die bestehenden Sammelsysteme entsorgt werden.
Bei der „Durchwachsenen Silphie (Silphium perfoliatum)“ handelt es sich um eine ursprünglich aus Nordamerika stammende Energiepflanze, die in Deutschland vor allem für die Biogasproduktion angebaut wird. Ihr Vorteil liegt in der mehrjährigen Nutzbarkeit, wodurch der Ackerboden geschont und die Artenvielfalt gefördert wird. Die Fasern der Energiepflanze können herkömmlichen Holzzellstoff ersetzen und machen so die Papierherstellung umweltfreundlicher. Die übrigen Pflanzenbestandteile werden als Gärsubstrat den Biogasanlagen zugefügt.
Die für die Lenor-Verpackung genutzten Pflanzen stammen von Feldern im baden-württembergischen Landkreis Sigmaringen. In unmittelbarer Nähe befindet sich auch die Faseraufbereitungsanlage von OutNature, einer Marke des Umweltdienstleisters PreZero. Dort werden die Fasern mittels eines biothermischen Verfahrens ohne den Einsatz von Chemikalien aufgeschlossen und für die Papierindustrie nutzbar gemacht.