Kunststoffrecycling
In Osnabrück sollen künftig auch unsortierte und stark verunreinigte Kunststoffabfälle in Rezyklate umgewandelt werden. Die Firma Grannex hat dafür eine Anlage errichtet. Nun startet der Regelbetrieb.
Grannex startet Regelbetrieb mit neuem Kunststoffrecyclingverfahren
In Osnabrück hat der Kunststoffrecycler Grannex den Regelbetrieb für sein patentiertes mechanisches Kunststoffrecyclingverfahren aufgenommen. Die neue Anlage, die Anfang 2025 fertiggestellt wurde, verarbeitet unsortierte und stark verunreinigte Kunststoffabfälle zu Rezyklaten.
Grannex investierte dafür nach eigenen Angaben rund 20 Millionen Euro in den Standort Osnabrück. Die Aufbereitungskapazität beträgt 16.000 Tonnen pro Jahr und erlaubt die Behandlung von unsortierten, stark verunreinigten Kunststoffabfallgemischen aus verschiedenen Herkunftsbereichen, darunter Post-Consumer-Waste (PCW) und Post-Material-Waste (PMW).
Das patentierte Verfahren kombiniert Shreddern, Waschen und Sortieren in einem modularen Prozess. Damit könne Grannex nicht nur polyolefinhaltige Gemische mit variablen 2D- und 3D-Anteilen, wie Polypropylen (PP), Polyethylen (PE) und Folien, verarbeiten, sondern auch technische Kunststoffe wie ABS aus heterogenen Abfallströmen extrahieren. Die erzielten Rezyklate weisen den Angaben zufolge eine Polymerreinheit von bis zu 99,9 Prozent auf.
Laut Grannex ist ein zentrales Element des neuen Verfahrens der „Closed-Loop“-Ansatz. Kunden können demnach eigene Inverkehrbringermengen in neue Eigenprodukte überführen. Der Nachweis hierfür sei erfolgreich erbracht worden, so das Unternehmen.
„Unsere Technologie zeigt, dass wir nicht nur hochwertige Mahlgüter erzeugen, sondern echte Kreisläufe schließen können“, sagt Markus Börger, Geschäftsführer von Granne. „Damit geben wir der Industrie ein Werkzeug an die Hand, um Materialeffizienz und Produktverantwortung praktisch umzusetzen – und zugleich gesetzliche Vorgaben zu erfüllen.“