Fahrradschlauch
Die Aerothan-Fahrradschläuche von Schwalbe werden nachhaltiger. Sie enthalten künftig 91 Prozent recycelte Materialien. Schwalbe kooperiert dabei mit BASF und Pyrum.
Neuer Schwalbe-Schlauch mit 91 Prozent Recyclinganteil
Die Fahrradindustrie rückt die Kreislaufwirtschaft zunehmend ins Zentrum ihrer Bestrebungen. Ein jüngstes Beispiel liefert der Fahrradschlauchhersteller Schwalbe, der eine neue Generation seiner Aerothan-Schläuche auf den Markt bringen wird. Ab Herbst 2025 sollen diese Schläuche nicht nur durch technische Neuerungen, sondern auch durch einen signifikant erhöhten Anteil zirkulärer Materialien überzeugen.
Die neuen Aerothan-Schläuche verfügen über einen Schaft aus Aluminium mit Außengewinde, der den bisherigen Kunststoffschaft ersetzt. Diese Neuerung verspricht eine höhere Stabilität, ein verbessertes Handling und eine erweiterte Kompatibilität. Gleichzeitig verfolgt Schwalbe seine Strategie der Kreislaufwirtschaft weiter. Laut Unternehmensangaben liegt der Anteil zirkulärer Materialien im neuen Aerothan-Schlauch bei 91 Prozent.
Zusammenarbeit mit BASF
Schwalbes Kreislaufstrategie basiert auf einer Kooperation mit BASF und dem Reifenrecycler Pyrum Innovations. So bezieht Schwalbe das für die Aerothan-Schläuche benötigte thermoplastische Polyurethan (TPU) aus dem ChemCycling-Projekt von BASF. Bei ChemCycling handelt es sich um ein BASF-Projekt zum chemischen Recycling, das darauf abzielt, hochwertige Produkte aus chemisch recycelten Kunststoffabfällen im industriellen Maßstab zu erzeugen.
Das Pyrolyseöl, das BASF für diesen Prozess als Rohstoff einsetzt, wird von Pyrum mittels Pyrolyse aus Altreifen gewonnen und zu Beginn der BASF-Produktion eingespeist. Es ersetzt dort fossile Rohstoffe, die sonst für die Produktion von thermoplastischem Polyurethan (TPU) notwendig wären. Die Zuordnung der recycelten Rohstoffe zum zertifizierten „Ccycled TPU“ erfolgt über ein Massenbilanzverfahren.
Das Schwalbe-Recycling-System: Drei Rohstoffe
Das Schwalbe-Recycling-System, das ebenfalls in Kooperation mit Pyrum umgesetzt wird, generiert drei essenzielle Rohstoffe, die alle im Sinne einer geschlossenen Kreislaufwirtschaft wiederverwendet werden:
- Pyrolysegas: Dieses Gas wird in der Recyclinganlage von Pyrum zur Stromerzeugung genutzt. Die dabei ausgekoppelte Prozesswärme stützt zusätzlich den Recyclingprozess, was einen energieeffizienten Betrieb der Anlage ermöglicht.
- Pyrolyseöl: Das Pyrolyseöl wird an BASF vermarktet. Dort ersetzt es fossile Rohstoffe im Produktionsprozess, aus dem das TPU per ChemCycling® für den Aerothan-Schlauch hervorgeht.
- Recovered Carbon Black (rCB): Dieser recycelte Industrieruß ersetzt in der Produktion neuer Schwalbe-Produkte fossil hergestellten Industrieruß. Bereits über 70 Prozent aller Schwalbe-Reifen werden mit rCB gefertigt.