GreenTech Atlas 2025
Die Zahlen der deutschen Greentech-Branche können sich sehen lassen. Die Branche hat sich in den vergangenen Jahren deutlich dynamischer entwickelt als die Gesamtwirtschaft. Doch China holt rasant auf.
Greentech-Branche: „Ein Zugpferd für die deutsche Volkswirtschaft“
Während klassische Industriezweige stagnieren, erweist sich die Greentech-Branche als robuster Wachstumsmotor für die deutsche Wirtschaft – auch für die Zukunft. Aktuelle Potenzialabschätzungen prognostizieren eine Steigerung der Bruttowertschöpfung auf über 620 Milliarden Euro bis 2045. Demnach könnte der globale Greentech-Markt um zusätzliche 30 Prozent wachsen, sollten sich Klimaneutralität und zirkuläres Wirtschaften durchsetzen.
Die deutsche Greentech-Branche übertrifft bereits seit 2010 das Beschäftigungswachstum der Gesamtwirtschaft. Wie aus dem aktuellen „GreenTech Atlas 2025” des Bundesumweltministeriums hervorgeht, waren im Jahr 2023 rund 3,4 Millionen Menschen in der Greentech-Branche beschäftigt. Das ist etwa das Dreifache der Beschäftigtenzahl in der deutschen Automobilindustrie. Besonders dynamisch entwickelten sich die Beschäftigungszahlen in den Bereichen umweltfreundliche Mobilität mit einem jährlichen Plus von fünf Prozent und Energieeffizienz mit drei Prozent.
„Die Greentech-Branche hat sich in den vergangenen Jahrzehnten zu einer relevanten Größe der deutschen Wirtschaft entwickelt“, betont das Bundesumweltministerium. Laut GreenTech-Atlas sind mittlerweile rund 7,5 Prozent der in Deutschland Erwerbstätigen, 9 Prozent der deutschen Bruttowertschöpfung und 8,4 Prozent der Exporte sind auf die Branche zurückzuführen.
Die Bruttowertschöpfung lag im Jahr 2023 bei 314 Milliarden Euro. Sie wuchs seit 2010 um durchschnittlich knapp fünf Prozent pro Jahr und damit deutlich dynamischer als die Gesamtwirtschaft. Besonders dynamisch ist das Wachstum in den Bereichen erneuerbare Energiesysteme, umweltfreundliche Mobilität und Energieeffizienz.
„Die Greentech-Branche hat sich stark entwickelt, sie ist heute ein Zugpferd für die deutsche Volkswirtschaft“, sagt Bundesumweltminister Carsten Schneider (SPD). Auf umweltschonende Produkte zu setzen, sei ein „wirtschaftliches Erfolgsrezept“.
In der Greentech-Branche sind Unternehmen vereint, die umwelt- und klimafreundliche Technologien und Dienstleistungen anbieten, wie Anlagen zur Produktion von erneuerbaren Energien oder Technologien zur Energieeffizienzsteigerung. Dazu zählen beispielsweise Filter für Luftreinhalteanlagen, aber auch Technologien zum Recycling von Solaranlagen. Im Jahr 2023 lieferte die deutsche Greentech-Branche Waren im Wert von 132 Milliarden Euro ins Ausland, was über acht Prozent der gesamten deutschen Exporte ausmacht. Seit 2019 wachsen diese Exporte überproportional stark im Vergleich zu den deutschen Gesamtexporten.
Mehr als die Hälfte, konkret 55 Prozent, der Greentech-Exporte gehen an andere EU-Staaten. Doch auch die Vereinigten Staaten mit 9,9 Prozent und China mit fünf Prozent erweisen sich als zentrale Handelspartner. Laut dem GreenTech-Atlas stieg die weltweite Nachfrage nach deutscher Greentech seit 2010 in allen Bereichen und könnte sich bis 2045 sogar vervierfachen.
Bei Patentanmeldungen weltweit führend
Im Bereich der Greentech-Patentanmeldungen nehmen die USA, Japan und Deutschland mit über der Hälfte aller Anmeldungen eine Führungsposition ein. Deutsche Patentanmeldungen konzentrieren sich insbesondere auf erneuerbare Energien und umweltfreundliche Mobilität. Europa ist hier noch führend: Die zehn wichtigsten europäischen Länder tragen etwa 40 Prozent der weltweiten Greentech-Patente bei.
Doch der Wettbewerb intensiviert sich. So hat allein China seit 2010 die Zahl seiner Patentanmeldungen um das Sechsfache erhöht.