Bau- und Abbruchabfälle

Kunden der Plattform Wastebox können sich ihre Recyclingquote nun automatisiert erstellen lassen – und zwar gemäß der EU-Taxonomie. Die Methodik wurde offiziell bestätigt.

EU-Taxonomie: So wird das Recycling jetzt nachweisbar


Die Anforderungen sind komplex, die Nachweispflichten streng: Die EU-Taxonomie-Verordnung stellt für viele Unternehmen eine erhebliche Belastung dar. Als zentraler Baustein des „Green Deal“ der Europäischen Union (EU) soll sie Investitionen in ökologisch nachhaltige Wirtschaftstätigkeiten lenken und sogenanntem Greenwashing einen Riegel vorschieben. Doch eine verlässliche Datengrundlage für das Reporting zu schaffen, erweist sich für Unternehmen oft als schwierig.

Im Bereich Recycling soll es nun etwas einfacher werden. Die beiden Unternehmen Wastebox Österreich und Wastebox Deutschland haben als erstes Recyclingunternehmen im deutschsprachigen Raum eine offizielle Bestätigung einer internationalen Wirtschaftsprüfungsorganisation für ihre Methodik zur Ermittlung der stofflichen Verwertungsquote gemäß EU-Taxonomie erhalten, teilt die Muttergesellschaft Saubermacher mit. Die Entwicklung der Quote können Kunden live im Wastebox-System verfolgen.

„Diese Bestätigung ist ein starkes Signal – für uns, unsere Kund:innen und unsere Partner“, sagt Ralf Mittermayr, CEO von Saubermacher. „Dank unserer digitalen Lösung wird Kreislaufwirtschaft nicht nur planbar, sondern auch belegbar.“

Die Ermittlung der Verwertungsquote basiert auf der digitalen Plattformtechnologie von Wastebox. Über eine App und ein Webportal können Bauunternehmen, Projektentwickler und Industriepartner Container für ihre Bau- und Abbruchabfälle bestellen. Die Plattform erfasst dabei alle Kreislaufdaten und wertet die Verwertungsquoten automatisiert aus. Kunden können dann die Wastebox-Dokumentation als qualifizierten Nachweis im Rahmen ihrer EU-Taxonomie-Berichterstattung nutzen.

Verknüpfung von Logistik- und Verwertungsdaten

„Die intelligente Verknüpfung von Logistik- und Verwertungsdaten zum Nachhaltigkeitsreporting schafft ein neues Maß an Transparenz“, so Saubermacher. Die Verlässlichkeit der Daten werde durch ein Netzwerk zertifizierter Partnerunternehmen sichergestellt, die eine regelkonforme Verwertung gewährleisten. Die transparente Auswahl und Anbindung der Kreislaufwirtschaftsbetriebe und Entsorger sei ein wesentlicher Baustein für die Zuverlässigkeit und Aussagekraft der Plattformdaten.

320°/re

Mehr zum Thema
Neue Studie: So viel Abfall produzieren Krankenhäuser in Deutschland
Agilyx steigt bei Green Dot ein
Deutschland produziert so wenig Verpackungsmüll wie 2009
Kreislaufwirtschaft auf dem Marktplatz
So soll ein Kunststoff den Biomüll sauberer machen
Streit um Kosten für Abwasserreinigung geht vor EU-Gericht
Zirkuläre Geschäftsmodelle sind noch die Ausnahme
Transformation der Stahlindustrie: Wird hochwertiger Schrott zum Engpass?
Volvo-Limousine ES90 kommt mit Recyclingmaterial
Die unsichtbare Bremse der Kreislaufwirtschaft
Ruß und Silica: So will Continental fossile Rohstoffe ersetzen
3D-Karte zeigt Deutschlands Materiallager in Gebäuden