Bauabfälle
Rund 12 Millionen Wohngebäude in Deutschland müssen energetisch saniert werden. Bei der Modernisierung fallen massive Mengen an künstlichen Mineralfaserabfällen an, doch die Deponien sind voll. Remex will das Problem nun mechanisch lösen.
Neue Behandlungsanlage für künstliche Mineralfaserabfälle
Die energetische Sanierung von Millionen Wohngebäuden in Deutschland treibt die Menge an schwer entsorgbaren Bauabfällen in die Höhe. Insbesondere künstliche Mineralfaserabfälle (KMF) stellen die Entsorgungswirtschaft vor Herausforderungen, da die Deponiekapazitäten knapp werden. Das Bundeswirtschaftsministerium Energie geht davon aus, dass rund 12 Millionen Wohngebäude, die vor 1979 errichtet wurden, modernisiert werden müssen.
Solche Sanierungsmaßnahmen sind zentral, um die nationalen Klimaziele zu erreichen. Doch gleichzeitig ist der verfügbare Raum auf Deponien, speziell für als gefährlich eingestufte Abfälle, schon jetzt stark begrenzt. „Die Entsorgungssicherheit für Bauabfälle hat gesamtwirtschaftliche Bedeutung“, betont Michael Stoll, Geschäftsführer des Entsorgungsunternehmens Remex. „Wenn, wie von der Politik erwartet, in den nächsten zwei Jahrzehnten die Hälfte der deutschen Wohngebäude saniert werden soll, müssen wir neue Verfahren nutzen, um eine effiziente Entsorgung dieser Abfälle zu ermöglichen.“
Neue Anlage reduziert Volumen der KMF-Abfälle
Im nordrhein-westfälischen Hilden hat Remex nun eine spezialisierte Behandlungsanlage für diese Abfälle in Betrieb genommen. Die Anlage, die sich auf dem Remex-Gelände in Großhülsen befindet, geht das Abfallproblem mechanisch an. Sie besteht nach Unternehmensangaben aus einer Ballenpresse und einer nachgeschalteten Folierungsmaschine. Mit einer Presskraft von 120 Tonnen wird das Volumen der KMF-Abfälle um das Drei- bis Vierfache reduziert. Durch diese Verdichtung kann der knappe Deponieraum deutlich effizienter genutzt werden.
Die Anlage kann laut Remex bis zu 20 Tonnen Material pro Stunde verarbeiten. Sie ist in einem Teilbereich einer 2.500 Quadratmeter großen Halle untergebracht. Die Genehmigung für die Erweiterung der Aktivitäten am Standort wurde im Juni dieses Jahres erteilt. Remex betreibt am Standort Großhülsen bereits eine Bauschuttaufbereitungsanlage und übernimmt das Umschlagen von Haus- und Sperrmüll für den Kreis Mettmann.



