Zahlen für 2024
Während der globale Papierverbrauch steigt, geht er in Deutschland zurück. Das zeigen die Branchenzahlen für 2024. Unverändert stark ist die Nachfrage nach Altpapier.
Papierverbrauch sinkt, Altpapierquote bleibt stabil
Altpapier bleibt der mit Abstand wichtigste Rohstoff der deutschen Papierindustrie. Im Jahr 2024 verbrauchte die Branche rund 16 Millionen Tonnen. Die Altpapiereinsatzquote, also der prozentuale Anteil von Altpapier am Gesamtvolumen der zur Papierherstellung eingesetzten Rohstoffe, kletterte somit auf 84 Prozent, wie die Initiative Pro Recyclingpapier mitteilt. Im Jahr 2023 lag der Anteil bei 83 Prozent.
Die Papierindustrie durchläuft seit Jahren einen tiefgreifenden strukturellen Wandel. Während grafische Papiere im Jahr 2000 noch die Hälfte des Gesamtverbrauchs ausmachten, ist ihr Anteil bis 2024 auf 27 Prozent (4,3 Millionen Tonnen) geschrumpft. Im Gegenzug stieg der Anteil von Papier, Karton und Pappe für Verpackungen von 39 Prozent auf 58 Prozent.
Diese Entwicklung speist sich aus zwei bekannten Trends: der fortschreitenden Digitalisierung von Printmedien und dem veränderten Konsumverhalten. Der anhaltende Aufschwung des Online- und Versandhandels treibt die Nachfrage nach Verpackungsmaterialien kontinuierlich in die Höhe.
Bemerkenswert ist diese Verschiebung auch vor dem Hintergrund des Gesamtverbrauchs, der in Deutschland entgegen dem globalen Trend sinkt. Während der weltweite rechnerische Verbrauch von 2000 bis 2023 von 324 auf 412 Millionen Tonnen anstieg, ging er hierzulande seit 2022 zurück. Mit knapp 15,9 Millionen Tonnen im Jahr 2024 bleibt Deutschland dennoch der fünftgrößte Verbraucher weltweit nach China, den USA, Japan und Indien.
Die hohe Gesamteinsatzquote von 84 Prozent verdeckt zudem Bereiche mit deutlichem Steigerungspotenzial. Insbesondere bei den grafischen Papieren liegt die Recyclingquote deutlich niedriger. Sie beträgt 60 Prozent, wenn Zeitungsdruckpapier mitgerechnet wird, und lediglich 47 Prozent, wenn dieser Posten nicht berücksichtigt wird.
