Start einer Recyclingoffensive

Mit einer Recyclingoffensive will der Kreis Böblingen die Erfassung von Wertstoffen deutlich steigern. Potenzial sieht der Kreis vor allem für Altholz, Bioabfall, Kunststoffe und E-Schrott. Das erklärte Ziel für 2015 sind mehr als 10.000 Tonnen Wertstoffe.

Abfallwirtschafts-Betrieb Böblingen will mehr Wertstoffe


Der Abfallwirtschaftsbetrieb des Landkreises Böblingen startet in diesem Jahr eine Informationsinitiative zur Erhöhung der Recyclingquoten. Dazu würden Tage der offenen Tür auf der Wertstoffsortieranlage in Sindelfingen und der Vergärungsanlage Leonberg gehören, aber auch eine Anzeigenkampagne zum Thema „Recycling“, teilt der Kreis mit.

Potenzial sieht der Kreis insbesondere in höheren Sammelmengen für Altholz, Bioabfall und Grüngut, sowie Kunststoffe und Elektronik-Altgeräte. Hierdurch lasse sich die Erfassungsquote im Landkreis um mindestens zehn Prozent steigern, heißt es seitens des Kreises. Dabei gehört der Landkreis Böblingen nach eigenen Angaben bereits seit Jahren zur Spitze der Wertstofferfassung in Baden-Württemberg. „Während die Zielquote der Landesregierung eine jährliche Erfassung von 160 Kilogramm Wertstoffen pro Einwohner bis 2020 vorsieht, haben wir dieses Ziel mit rund 161 Kilogramm bereits 2013 überschritten“, erklärt Landrat Roland Bernhard. Dazu trage auch die Wertstofftonne bei, mit der im vergangenen Jahr rund 450 Tonnen zusätzliche Wertstoffe gesammelt wurden. „Die wären sonst wohl im Restmüll gelandet“, ergänzt Wolfgang Bagin, der Werkleiter des AWB.

Derzeit gibt der AWB jährlich rund 1.500 Wertstofftonnen aus. „Bis in einem Jahr wollen wir die Marke von 10.000 Tonnen knacken“, gibt der Landrat als Zielmarke aus. Aktuell stehen rund 8.000 der orangen 240-Liter-Behälter in den Haushalten im Kreis, Ende 2013 waren es noch 6.500. Bei der Nutzung der Wertstofftonne könnten die Bürgerinnen und Bürger selbst entscheiden, ob sie die Tonne lediglich für Metall, Kunststoff, Holz und Elektrokleingeräte nutzen oder als Ersatz für den Wertstoffhofbesuch und damit auch Verpackungen aus Kunststoff und Metall einwerfen. Diese werden nach der Leerung aussortiert und den dualen Systemen übergeben. „Ich bin mir sicher, dass auch mit einer stärkeren Verbreitung der Wertstofftonne unsere Recyclingquote im Kreis weiter erhöht werden kann“, sagt Bagin.

Einen weiteren positiven Effekt in der Steigerung der Nutzerzahlen sieht Werkleiter Wolfgang Bagin im Bekenntnis der Bürger zur kommunalen Wertstofferfassung. Basis der kommunalen Müllentsorgung des AWB sei das bewährte Wertstoffhofsystem des Landkreises. „Unsere 31 kommunalen Wertstoffhöfe sind zu Wertstoffzentren geworden mit einem umfassenden Entsorgungsangebot nicht nur für Verpackungen“, so Bagin. „Wir wollen uns aber anstrengen, das Recycling im Landkreis noch weiter voranzutreiben.“

Die schwarze Wertstofftonne mit orangem Deckel wird als 240 Liter-Behälter mit oder ohne Schloss angeboten und kann alle vier Wochen zur Abholung bereitgestellt werden. Eine Leerung kostet 3,50 Euro.

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