Asien-Geschäft

Der Berliner Recyclingkonzern Alba hat die Mehrheit an der chinesischen Firma Shanghai Baosteel Auto Recycling übernommen. Mitgesellschafter ist die Baowu Group, der zweitgrößte Stahlkonzern weltweit.

Alba erwirbt chinesischen Autorecycler


Die Alba Group hat 51 Prozent an der Shanghai Baosteel Auto Recycling Co., Ltd., übernommen. Das Unternehmen sei einer der führenden Automobilrecycler in Shanghai, teilt Alba mit. Mitgesellschafter des Joint Ventures ist die Shanghai Baosteel Iron & Steel Resources Co., Ltd., ein Unternehmen der Baowu Group, die mit einer Jahresproduktion von rund 58,4 Millionen Tonnen der größte Stahlproduzent Chinas und der zweitgrößte weltweit ist.

Schwerpunkt von Shanghai Baosteel Auto Recycling ist die umweltgerechte Aufbereitung und das Recycling von Gebrauchtfahrzeugen sowie der Handel mit gebrauchten Fahrzeugteilen. Das 60.000 Quadratmeter große Betriebsgelände ist zentral in Shanghai gelegen.

Mit der Übernahme sei der Eintritt in einen weiteren wachstumsstarken Recycling-Markt in Asien gelungen, erklärt Alba. Im Großraum Shanghai gebe es heute mehr als 3,2 Millionen Fahrzeuge, zugleich seien die Lizenzen für Recycler stark limitiert. In diesem Marktumfeld werde das Joint Venture mithilfe des umfangreichen Netzwerkes der Shanghai Baosteel Iron & Steel Resources einer der wichtigsten Akteure sein.


automobilabsatz-in-china-bis-2017


„Unser Ziel ist es, gemeinsam mit Baowu ein Modell für ganz China zu etablieren und das Land aktiv beim Aufbau einer modernen und nachhaltigen Kreislaufwirtschaft zu unterstützen“, so Alba-Chef Axel Schweitzer. „Zugleich bauen wir unsere starke Rolle in der chinesischen Recyclingwirtschaft weiter aus.“

Alba ist bereits seit Anfang der 1990er-Jahre in Hongkong vertreten und hat von dort aus das Asiengeschäft entwickelt. Seit 2011 ist das Unternehmen verstärkt auch im Bereich der Recycling-Beratung und des technologischen Projektmanagements in China tätig. Im Herbst 2016 hatte Alba Teile der Unternehmensgruppe an einen chinesischen Fonds verkauft, der seit 1. Januar 2017 die Mehrheit am China-Geschäft von Alba sowie an der Alba-Sparte Services besitzt. Zur Sparte Services gehört unter anderem das duale System Interseroh. Hinter dem Fonds steht die Familie Deng, die auch kontrollierende Aktionärin von Techcent ist, ein Umweltunternehmen mit Hauptsitz in Chengdu in der Provinz Sichuan.

Die China Baowu Steel Group Corporation ist im Dezember 2016 aus der Fusion der ehemaligen Baosteel Group Corporation mit der Wuhan Iron & Steel (Group) Corporation hervorgegangen. Der Konzern beschäftigt 228.000 Mitarbeiter und erzielte 2016 einen Gewinn von 7,02 Milliarden RMB.

Mehr zum Thema
Die neue Abfall­­­verbringungsverordnung kann kommen
Erstes deutsches Unternehmen für Schiffsrecycling
Forscher: Plastik ist viel großräumiger verteilt als vermutet
UN-Bericht: Die Welt produziert Jahr für Jahr mehr Elektroschrott
Circular Economy: München hat die meisten Start-ups
Voestalpine will Buderus Edelstahl verkaufen
Wertstofftonne: Karlsruher hadern mit privatem Entsorger