Geschäftszahlen für 1. Halbjahr 2014

Die Restrukturierungsmaßnahmen scheinen zu greifen: Die Alba-Gruppe weist für das erste Halbjahr höhere Ergebnisse aus. Das Segment Stahl- und Metallrecycling erwirtschaftet wieder einen Gewinn. Deutliche Einbußen verbucht jedoch das Dienstleistungsgeschäft.

Alba verbucht Ergebnisplus


Die Alba SE hat im ersten Halbjahr 2014 ihr Vorsteuerergebnis (EBT) um 60 Prozent auf 9,1 Millionen Euro verbessert. Im Vorjahreszeitraum lag das Ergebnis noch bei 5,6 Millionen Euro. Leicht erhöht hat sich auch das EBITDA, das für die ersten sechs Monate 21,5 Millionen Euro beträgt. Zugleich ist der Umsatz um 14,6 Prozent auf 748,7 Millionen Euro (Vorjahr: 876,7 Mio. Euro) zurückgegangen. Der Rückgang sei im Wesentlichen auf niedrigere Schrottpreise sowie Verkäufe von Unternehmensteilen zurückzuführen, teilt das Unternehmen mit.

„Das Ergebnis belegt eindrücklich, dass wir mit der Verzahnung des Segmentes Stahl- und Metallrecycling mit dem Entsorgungs- und Recyclingbereich der ALBA Group den richtigen Weg eingeschlagen haben und unsere Maßnahmen zur Kostenreduktion und Optimierung des Portfolios wirken“, erklärte der Verwaltungsratsvorsitzende Axel Schweitzer. Alba hatte 2013 mit der Restrukturierung begonnen. Allein durch die Reduzierung der Mitarbeiterzahl haben sich die Personalaufwendungen um 6,3 Millionen Euro vermindert.

Weiter rückläufige Schrottpreise

Deutlich verbessert hat sich das Ergebnis im Segment Stahl- und Metallrecycling. Zwar ist der Umsatz aufgrund der Portfoliobereinigung und des nochmals gesunkenen Preisniveaus um 124,2 Millionen Euro auf 595,2 Millionen Euro gefallen. Doch das um Restrukturierungseffekte bereinigte Ergebnis ist deutlich gestiegen. So erhöhte sich das bereinigte EBITDA um mehr als 60 Prozent auf 11,3 Mio. Euro (unbereinigt 10,8 Millionen Euro). Im Vorjahreszeitraum lag das bereinigte EBITDA noch bei 7,0 Millionen Euro (unbereinigt EBITDA 3,7 Millionen Euro). Auch das bereinigte EBT verzeichnet einen Anstieg von 1,1 Millionen Euro. Im ersten Halbjahr 2013 betrug das Ergebnis noch -6,5 Millionen Euro

Laut Alba waren die Rahmenbedingen für die Stahlschrottbranche auch im ersten Halbjahr schwierig. Die Kapazitätsauslastung der Stahlwerke verbesserte sich zwar von 85 auf 90 Prozent, doch davon hätten überwiegend Primärrohstoffe profitiert. So hätten die niedrigen Preise für Eisenerz dafür gesorgt, dass sich die Produktion auf die klassische Stahlerzeugung mit Eisenerz fokussierte. Die Elektrostahlproduktion hingegen war im ersten Halbjahr leicht rückläufig.

Folglich standen auch die Stahlschrottpreise weiter unter Druck. So sei beispielsweise der durchschnittliche Lagerverkaufspreise der Leitschrottsorte 2 von 305,70 Euro pro Tonne im ersten Halbjahr 2013 auf 279,20 Euro im ersten Halbjahr 2014 gesunken. Die von Alba gehandelten Mengen dagegen lagen mit 1,176 Millionen leicht über dem Vorjahreswert (bereinigt: 1,136 Millionen Tonnen). Auch die NE-Metallschrottmengen liegen mit 171.000 Tonnen leicht über dem Vorjahresniveau von 169.000 Tonnen.

Vorsteuerergebnis hat sich halbiert

Im Segment Dienstleistung ist das Ergebnis weiter gefallen. Das Vorsteuerergebnis EBT halbierte sich nahezu auf 8,5 Millionen Euro (Vorjahr: 16,5 Millionen Euro). Das EBITDA fiel von 17,5 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2013 auf aktuell 10,8 Millionen Euro. Zur Begründung verweist Alba insbesondere auf die Geschäftsentwicklung des Dualen Systems von Interseroh. Der starke Wettbewerb im Bereich Verkaufsverpackungen habe die Margen unter Druck gesetzt, wenngleich die Verträge gehalten werden konnten. Die Umsatzerlöse sind daher nur geringfügig gesunken. Insgesamt beliefen sich die Gesamtumsätze im Segment Dienstleistungen auf 155 Millionen Euro, nach 162 Millionen Euro im ersten Halbjahr 2013.

Albas Erwartungen für die zweite Jahreshälfte sind verhalten. Für das Segment Dienstleistungen geht der Konzern davon aus, dass die Umsatzerlöse geringfügig steigen werden. Zur Begründung verweist Alba auf die geplante Geschäftsausweitung der Business Unit Recycling Solutions Interseroh. Für das Segment Stahl- und Metallrecycling rechnet die Gruppe mit einem leichten Umsatzrückgang. EBT und EBITDA sollten jedoch steigen, glaubt Alba.

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