Geschäftszahlen

Im vergangenen Jahr ist der Umsatz in Albas Schrottsparte abermals gefallen. Damit hat die Sparte in den vergangenen fünf Jahren mehr als Dreiviertel des Umsatzes verloren. Allein 2017 hat Alba rund 260.000 Tonnen Schrott weniger abgesetzt.

Albas Schrottgeschäft war auch 2017 auf Schrumpfkurs


Im vergangenen Jahr ist der Umsatz in Albas Schrottsparte erneut gesunken. Wie aus dem Geschäftsbericht der Alba SE hervorgeht, beläuft sich der Umsatz für 2017 auf 444,2 Millionen Euro. Das bedeutet einen Rückgang um annähernd 153 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr.

Albas Schrottgeschäft hat damit einen beachtlichen Schrumpfkurs hinter sich. Im Jahr 2012 erzielte die Sparte noch einen Umsatz von 1,6 Milliarden Euro. Im Jahr 2017 ist davon nur noch weniger als ein Viertel übrig geblieben.

Das Dienstleistungsgeschäft gehört in der Zwischenzeit auch nicht mehr zu Alba SE – es wurde im vergangenen Jahr an die chinesische Unternehmerfamilie Deng verkauft. In den Geschäftszahlen taucht das Dienstleistungsgeschäft daher nur für die Monate Januar bis Ende März auf.

Alba SE-in-zahlen

Heute gehören zu Alba SE nur noch 12 Gesellschaften, die ausschließlich im Schrottrecycling-Geschäft tätig sind. Die Sparte verfügt über ein Netz von 36 Stahl- und Metallrecyclingstandorten sowie Handelsstandorten in Deutschland und den Niederlanden. Die wesentlichen Zweigniederlassungen sind die Standorte der Alba Metall Nord GmbH in Wilhelmshaven und Rostock-Marienehe sowie der Standort der Interseroh Evert Heeren GmbH in Leer.

Die verbleibenden 12 Gesellschaften hätten im vergangenen Jahr den Umsatz gesteigert, berichtet Alba. Der Anstieg sei überwiegend das Resultat der positiven Preisentwicklung für Fe- und NE-Metalle. Dass der Konzernumsatz dennoch um knapp 153 Millionen Euro (–25,6 Prozent) gefallen ist, sei im Wesentlichen auf den Verkauf diverser Tochtergesellschaften zurückzuführen.

Die gehandelten Fe- und NE-Mengen würden somit im Rahmen der Erwartungen liegen. Bei Eisenschrott verbucht Alba 1,12 Millionen Tonnen, die NE-Tonnagen liegen nur noch bei 98.000 Tonnen. Das bedeutet einen Mengenrückgang um insgesamt 260.000 Tonnen im Vergleich zum Vorjahr.

Alba SE-Mengen

Trotz des reduzierten Geschäftsvolumens erzielte Alba ein EBIT von 22,3 Mio. Euro (2016: 0,4 Mio. Euro). Das Ergebnis liege weit über den Erwartungen, betont das Unternehmen. „Dies gilt selbst unter Außerachtlassung des Entkonsolidierungsgewinns in Höhe von 10,8 Mio. Euro.“ Ursächlich hierfür seien nicht nur die positiven Marktbedingungen, sondern auch die Fokussierung auf margenträchtige Geschäfte sowie ein effektives Positions- und Bestandsmanagement.

Für das laufende Geschäftsjahr hat Alba Hoffnung, dass die Geschäfte besser laufen werden. „Es ist nicht ausgeschlossen, dass sich die Fe- und NE-Märkte für Schrotte besser als erwartet entwickeln und hierdurch operative Chancen genutzt werden können“, heißt es im Geschäftsbericht. „Steigen die Preise für das im Hochofenverfahren verwendete Eisenerz weiter an, steigt der Rohstahlpreis und infolgedessen auch der Stahlschrottpreis. Darüber hinaus könnte zusätzlich die Auslastung der Elektrostahlproduktion, bei der vornehmlich Stahlschrotte eingesetzt werden, zunehmen. Dies würde ebenfalls zu steigenden Preisen für Stahlschrotte führen.“

Zusätzliche positive Ergebniseffekte könnten sich aus der Reduzierung der hohen Entsorgungskosten aufgrund derzeit fehlender Kapazitäten in nationalen Müllverbrennungsanlagen ergeben. Der Ausbau von Verbrennungskapazitäten im Ausland hätte eine Reduzierung der Importmengen zur Folge und würde die Entsorgungspreise im Inland senken, so Alba.

 

© 320° | 26.04.2018

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