Marktentwicklung

Die Erfassungsmengen für die Altholzaufbereitung sind in diesem Jahr gestiegen, sagt der bvse. Voraussichtlich werde die Marktlage auch im kommenden Jahr ähnlich sein. Zusätzliches Potenzial verspricht sich der Verband von einer neuen Altholz-Verordnung.

Altholzmarkt: Erfassung legt zu – und dürfte so bleiben


Nach Angaben des bvse haben die Erfassungsmengen der Altholzaufbereiter um 4,0 Prozent gegenüber dem Vorjahr zugelegt. Insgesamt seien die Altholzplätze gut gefüllt, da die Konjunktur in Deutschland weiterhin gut laufe, berichtet der Verband. Allerdings sei der Absatz aufgrund der hohen Temperaturen im lang anhaltenden Sommer etwas geringer gewesen. „Die Trockenheit ließ den Heizwert des Materials steigen, mit dem Effekt, dass der Durchsatz in der energetischen Verwertung dadurch sinkt“, heißt es zur Begründung.

Für das kommende Jahr erwarten die bvse-Mitglieder keine großartigen Veränderungen im Input. Vorbereitungen trifft der Verband indes für die geplante Novellierung der Altholz-Verordnung. Um künftig die stoffliche Nutzung auszubauen, müsste die Getrennthaltung von Altholz weiter verstärkt werden. So würden Potenziale aus dem Sperrmüll heute noch lange nicht ausgeschöpft, weshalb der Verband auch ein Vorbehandlungsgebot für Sperrmüll fordert. Vielfach fände im Nachgang zur Sammlung keine Nachsortierung statt und das gesamte Gemisch werde verbrannt.

Ferner setzt der bvse auf die Weiterentwicklung der Probennahme und begleitende Qualitätssicherungssysteme. Altholzrecycling bedürfe einer durchgehenden Qualitätssicherung, die Abfallerzeuger, Aufbereiter und Verwerter gleichermaßen mit einbezieht, meint der Verband. Dazu gehöre es, ein sinnvolles System der Eigen- und Fremdüberwachung aufzubauen. „Wie auch das ElektroG eine eigene Qualifizierung als Behandlungsanlage vorsehe, welche in der Regel im Rahmen des Audits ‚Entsorgungsfachbetrieb‘ abgeprüft werde, wäre zu diskutieren, ob Ähnliches nicht auch für Behandlungsanlagen im Altholzrecycling sinnvoll wäre.“

Seit der Jahrestagung des Verbands am 26. September ist Wolfgang Fritsch von der WM Kreislaufwirtschaft GmbH & Co. KG neuer Vorsitzender des bvse-Fachverbandes Ersatzbrennstoffe, Altholz und Biogene Abfälle. Der langjährige Fachverbandsvorsitzende Matthias Einsele trat nicht mehr für den Vorsitz an. Er begründete seinen Schritt damit, dass nun die Novelle der Altholz-Verordnung anstehe und es besser sei, wenn ein Fachmann aus diesem Bereich Altholz den Vorsitz übernehme. Einsele bleibt jedoch Vizepräsident im bvse-Präsidium.

 

© 320° | 15.10.2018

Mehr zum Thema
100 Prozent recycelte Edelmetalle: Umicore führt „Nexyclus“ ein
Der längste Streik in der Geschichte der IG Metall
Dopper führt digitalen Produktpass ein