Wettbewerb mit Asien

Die Bundesregierung hält eine Batteriezellen-Fertigung in Deutschland für strategisch bedeutsam. Wie jetzt bekannt wurde, schreitet die Umsetzung des Vorhabens voran. Wirtschaftsminister Altmaier gab die Entscheidung bekannt.

Altmaier: Deutschland bekommt Batteriezellen-Fabrik


Um im Wettbewerb mit Asien zu bestehen, soll in Deutschland eine Batteriezellen-Fabrik gebaut werden. „Wir werden eine Batteriezellen-Produktion in Deutschland eröffnen“, sagte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) am Dienstag nach einem Treffen mit EU-Energiekommissar Maros Sefcovic in Brüssel. Details gab er nicht bekannt. „Aber wir sind mitten in den Vorbereitungen.“

Wegen der wachsenden Zahl von Elektroautos in Europa steigt in den kommenden Jahren die Nachfrage nach Batterien sowie Batteriezellen. Deutschland strebt eine Batteriezellen-Produktion auch der neuen Generation an. Dazu ist ein Konsortium privater Unternehmen erforderlich.

Derzeit kaufen VW, Daimler und BMW die Batteriezellen in Asien und bauen diese dann selbst zu großen Akkus für ihre Elektroautos zusammen. Die Bundesregierung und Gewerkschaften befürchten deshalb eine zu starke Abhängigkeit von asiatischen Zulieferern und dringen seit längerem auf eine nationale oder zumindest europäische Lösung. Im Juli hatte der chinesische Hersteller CATL angekündigt, eine der größten Batteriezellen-Fabriken für Elektroautos in Erfurt zu bauen.

Wo genau die geplante Batteriezellen-Fertigung entstehen soll, sagte der CDU-Politiker nicht. Bei einem Treffen in Berlin im November solle das Projekt vorangebracht werden, sagte er.

Der Tagesspiegel hatte vergangene Woche von einem Milliardenprojekt von Altmaiers Ministerium in der Lausitz berichtet. Der Zeitung zufolge erwägt das Wirtschaftsministerium, dort gemeinsam mit Polen eine Batteriezellen-Fabrik zu bauen und dafür eine Milliarde Euro bereitzustellen.

 

© 320°/dpa | 19.09.2018

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