Altpapierpreise klettern weiter nach oben

Für die Altpapierbranche in Deutschland war der Monat August ein guter Monat. Nach den Preissteigerungen im Juni und Juli zogen die Preise erneut an. Je nach Sorte konnte ein Zuwachs zwischen 1,43 und 3,01 Euro pro Tonne verzeichnet werden. Das zeigen die Zahlen des Marktforschungsinstituts FOEX von heute (12. September).

Den größten Preisanstieg konnten die Händler für Kaufhaushaltpapier (1.04) erzielen. Eine Tonne erlöste 163,09 Euro frei Werk. Das entspricht einem Plus gegenüber dem Vormonat von 4,56 Euro pro Tonne.

Der Preis von sortiertem gemischtem Altpapier (1.02) legte ebenfalls zu. Eine Tonne erzielte im August für 151,51 Euro – ein durchschnittliches Plus von 3,01 Euro gegenüber Juli. Sortierte Deinkingware (1.11.) ging für 171,91 Euro pro Tonne an die Abnehmer und erlöste damit 1,43 Euro mehr als im Juli.

Altpapierpreise in Deutschland für August 2017; Quelle: FOEX

Marktteilnehmer führen die Preissteigerung vor allem auf das Sammelaufkommen zurück, das aufgrund der Hauptferienzeit deutlich reduziert war. Ob jedoch dieser Preistrend anhalten wird, ist fraglich. Denn inzwischen beginnt sich die restriktive Importpolitik Chinas auch auf die inländischen Altpapierpreise auszuwirken.

„Die Situation in China hat das Exportgeschäft drastisch eingeschränkt und zu einem deutlichen Rückgang der Exportpreise geführt“, zitiert RISI einen Marktteilnehmer. „Viele einheimische Papierwerke haben die Entwicklung im Exportgeschäft genutzt, um die Inlandspreise ebenfalls zu senken.“

Von daher erwarten Teile der Branche, dass die heimischen Altpapierpreise in den kommenden Monaten fallen könnten. Wie RISI mit Verweis auf einen Marktteilnehmer schreibt „beeinflusst die Entwicklung in China die Exportmengen und -preise massiv“. Andere Marktteilnehmer ließen es offen, ob die Inlandspreise fallen werden. Denn für viele Papierwerke stehe im Vordergrund, ausreichend Altpapier sicherzustellen. Um niedrigere Preise ginge es ihnen erst in zweiter Linie.