Statistik für 2016

Die europäischen Papierhersteller haben 2016 so viel Papier hergestellt wie im Vorjahr. Der Anteil des eingesetzten Altpapiers ist dabei nahezu stabil geblieben. Wie aus aktuellen Zahlen hervorgeht, machen Verpackungspapiere bereits mehr als die Hälfte der Produktion aus.

Altpapierverbrauch in Europa stagniert


In den 18 Mitgliedsländern des Verbands der europäischen Papiererzeuger CEPI (Confederation of European Paper Industries) wurden 2016 rund 91 Millionen Tonnen Papier und Pappe hergestellt. Damit blieb die Produktion im Vergleich zum Vorjahr konstant (minus 0,1 Prozent). Bei der Herstellung kamen gut 43 Millionen Tonnen Altpapier zum Einsatz – 0,3 Prozent weniger als 2015.

Wie die vorläufigen CEPI-Zahlen belegen, mussten die grafische Papiere erneut Federn lassen. Demnach sank die erzeugte Menge im Vergleich zu 2015 um insgesamt 3,7 Prozent. Verantwortlich ist unter anderem das Minus in Höhe von 7,1 Prozent bei beschichteten, mechanischen Papieren. Den zweithöchsten Verlust verzeichnen Zeitungspapiere (minus 6,4 Prozent), gefolgt von gestrichenen, holzfreien grafischen Papieren (minus 5,0 Prozent). Von ungestrichenen, holzfreien grafischen Papieren wurden 1,4 Prozent weniger erzeugt.

Über die Hälfte der Produktion sind Verpackungspapiere

Demgegenüber hält der Aufwärtstrend bei Verpackungspapieren unverändert an. Inzwischen beträgt ihr Anteil an der Gesamtproduktion 50,1 Prozent. Grafische Papiere kommen nur noch auf 37,3 Prozent. Exemplarisch für diese Entwicklung ist der aktuelle Beschluss des finnischen Papierherstellers UPM, die firmeneigene Kapazität bei grafischen Papieren in Europa um 305.000 Tonnen zu reduzieren. So wird die Papiermaschine 2 am Standort Augsburg sowie die Papiermaschine 3 am Standort Steyrermühl in Österreich dauerhaft stillgelegt.

Gemäß den CEPI-Zahlen ist die Produktion an Verpackungspapieren im vergangenen Jahr um 2,3 Prozent gestiegen. Dabei konnte das Material für sonstige Papier-/Pappe-Packstoffe um 2,8 Prozent zulegen, die Menge an Material für Behälter und Kisten stieg um 2,2 Prozent. Zudem wuchs die erzeugte Materialmenge für Papiersäcke um 1,2 Prozent.

Die Produktion von Hygienepapieren ist laut CEPI ebenfalls gestiegen, und zwar um 1,8 Prozent gegenüber 2015. Somit stellen Hygienepapiere einen Anteil von 8,1 Prozent an der Gesamtproduktion. Ein Zuwachs von 2,8 Prozent war ferner bei sonstigen Papieren/Pappen zu verzeichnen. Sie haben damit einen Anteil von 4,5 Prozent an der Gesamtproduktion.


CEPI

Quelle: CEPI

Papier/ und Pappeexport leicht gesunken

Auf Basis der vorläufigen Zahlen geht CEPI davon aus, dass der Papierexport 2016 um 0,7 Prozent niedriger ausfällt als 2015. Etwa 37 Prozent der Ausfuhren gingen im vergangenen Jahr in europäische Staaten, 25 Prozent nach Asien und rund 11 Prozent in die USA. Die Papierimporte erhöhten sich um 6 Prozent.

Den regsten Handel trieben die 18 Mitgliedsländer mit anderen europäischen Staaten. Von ihnen stammten 44 Prozent aller Einfuhren, minus 2 Prozent gegenüber 2015. Die USA zeichneten für 30 Prozent der Papierimporte verantwortlich. Die übrigen 26 Prozent teilen sich auf zu 11 Prozent aus Asien, 6 Prozent aus Lateinamerika und 9 Prozent aus dem Rest der Welt.

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