Marktbericht

Die Preise für NE-Metallschrott haben sich in dieser Woche gefangen. Selbst die zuletzt schwachen Kupferschrottpreise zeigen Zeichen der Besserung. Auf Primärseite können nur Nickel und Zink mit Preissteigerungen aufwarten. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Altzinkpreise schaffen Sprung nach oben


In ihrem Handelsstreit zünden die USA und China fast schon im Wochentakt eine neue Stufe. Nachdem das Weiße Haus mitteilte, am 23. August weitere Zölle in Höhe von 25 Prozent auf chinesische Waren im Wert von rund 16 Milliarden US-Dollar zu erheben, kündigte das Pekinger Handelsministerium am Mittwoch Vergeltungszölle in gleicher Höhe und zum gleichen Zeitpunkt an.

Ökonomen sehen in dem sich zuspitzenden Konflikt ein Risiko für die gesamte Weltwirtschaft. Einer der ersten Leidtragenden ist der chinesische Automarkt – der mit Abstand größte der Welt. So sind die Verkäufe von Pkw im Juli im Vorjahresvergleich um 5,4 Prozent auf 1,6 Millionen Fahrzeuge zurückgegangen, wie der Branchenverband China Passenger Car Association am gestrigen Mittwoch in Peking mitteilte.

Für die Metallmärkte ist das eine schlechte Nachricht, insbesondere dann, wenn die Automobilschwäche und damit die Metallnachfrage in China noch weiter rückläufig wären. Gestern (8. August) reagierten die Marktteilnehmer an der Londoner Metallbörse LME noch größtenteils gelassen auf diesen Bericht. Aluminium, Kupfer und Blei haben nur leicht zwischen 13 und 19 US-Dollar nachgegeben. Aluminium nähert sich damit aber wieder der Marke von 2.000 US-Dollar an.

Zinn hingegen verliert kräftig an Boden. Um 160 US-Dollar ist der Dreimonatspreis auf 19.690 US-Dollar gefallen.

Auf der Gewinnerseite stehen in dieser Woche Nickel und Zink. Um 100 US-Dollar kann sich Nickel sprunghaft auf 13.950 US-Dollar verbessern. Die 14.000-US-Dollar-Marke rückt damit wieder in greifbare Nähe. Zwischen Mitte April und Anfang Juli hatte der Dreimonatspreis fast beständig über dieser Marke gelegen. Zink kann sich immerhin um über 52 US-Dollar auf 2.619 US-Dollar je Tonne steigern.

metallpreise

Schrottpreise steigen um bis zu 20 Euro

An den NE-Metallschrottmärkten scheint die Nachfrage in dieser Woche angezogen zu haben. Wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht, ist die Preisspanne für Schwerkupferschrott um 10 Euro gestiegen. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) schafft am unteren Ende ebenfalls eine Steigerung um 10 Euro. Am oberen Ende muss diese Sorte aber 20 Euro abgeben.

Bei den meisten anderen Schrottsorten spielen sich die erreichten Preissteigerungen in einem Rahmen zwischen 10 und 20 Euro ab. Nur bei Drahtschrott aus Reinaluminium verharren die Preise weiter in einer Spanne von 1.660 bis 1.800 Euro je Tonne.

Angesichts des mehrwöchigen allgemeinen Abwärtstrends könnte man die Preissteigerung bei Altzinkschrott durchaus als überraschend bezeichnen. Kann sich diese Schrottsorte doch auf einmal um 60 Euro deutlich verbessern.

ne-metallschrottpreise

 

© 320°/dpa | 09.08.2018

Mehr zum Thema
Mehr Rezyklate, weniger Plastik: Was Apple bislang erreicht hat
Wird die Energie- und Antriebswende ausgebremst?
Batteriepaket der Raumstation ISS schlägt in Wohnhaus ein
Neue Marke: Heraeus bietet Produkte aus recycelten Edelmetallen an
Alternative Papiersorten: Wie gut sind die Top Ten wirklich?
Der längste Streik in der Geschichte der IG Metall
Thyssenkrupp kündigt Abbau von Stahlkapazitäten an
Rohstoffimporte: „Höchste Zeit für einen Kurswechsel“
Gute Nachfrage lässt Altpapierpreise steigen
Deutsche Industrie weiter im Plus