Marktbericht für NE-Metalle

Die vergangene Woche hat Aluminiumschrott eine weitere Preissteigerung beschert. Der Kupferschrottpreis musste Einbußen hinnehmen. Die IKB sieht jedoch für Kupfer weiteres Preissteigerungspotenzial. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Aluminiumschrott gewinnt, Kupferschrott verliert


Der Dreimonatspreis für Aluminium hat in der vergangenen Woche erneut angezogen und am Mittwoch (4. Juni) den Handelstag mit 1.832 US-Dollar pro Tonne beendet. Händler gehen davon aus, dass die Preissteigerungen bei Aluminium auf die niedrigen Lagerbestände zurückzuführen sind. Die LME-Bestände von Primäraluminium haben sich nach Angaben der Industriebank IKB seit Jahresanfang um rund 0,25 Millionen Tonnen auf knapp 5,2 Millionen Tonnen zurückgebildet.

Die IKB geht davon aus, dass der Angebotsüberschuss auf dem Aluminiummarkt sich weiter verringern wird. Die besseren Konjunkturaussichten könnten in der zweiten Hälfte 2014 für Preiserhöhungen sorgen. Für das dritte Quartal 2014 prognostiziert die Bank eine Preisbewegung für Primäraluminium um rund 1.900 US-Dollar pro Tonne mit einem Band von 200 US-Dollar je Tonne um diesen Wert. Aufgrund der knapperen Versorgung dürften die Sekundärlegierungen weiter um rund 100 US-Dollar über der Primärnotierung liegen.

Weitgehend ausgeglichener Kupfermarkt

Auch bei Kupfer sind LME-Vorräte deutlich abgebaut worden. Zuletzt lagen diese laut IKB bei 171.000 Tonnen und damit bei weniger als einem Drittel des Vorjahresniveaus. Bis Ende Februar 2014 stieg die weltweite Primärraffinadeproduktion um 4,6 Prozent, die Produktion von Sekundärkupfer erhöhte um gut 5 Prozent. Der globale Verbrauch expandierte laut IKB um 12 Prozent. Hierbei habe China seine Nachfrage um gut ein Fünftel erhöht. Ohne China stieg der Weltverbrauch aber immerhin noch um 5 Prozent. Insgesamt erwartet die IKB für 2014 ein deutlich geringeres Angebotsdefizit beziehungsweise einen ausbalancierten Markt. Für das dritte Quartal erwartet die Bank ein Preisniveau von 7.000 US-Dollar je Tonne mit einem Band von 400 US-Dollar je Tonne um diese Marke.

Für Zink rechnet die IKB mit einem Anstieg der globalen Zinknachfrage in 2014 um rund 4,5 Prozent. Insgesamt sagt die Bank ein kleines Angebotsdefizit von unter 100.000 Tonnen voraus. Für Blei geht die IKB davon aus, dass die Nachfrage 2014 um gut 4 Prozent zulegen wird. Insgesamt dürfte sich 2014 ein Angebotsdefizit von etwa 50.000 Tonnen ergeben, so die Bank. „Daher sehen wir im dritten Quartal 2014 eine Bewegung um 2.100 US-Dollar/t mit einer Bandbreite von 250 US-Dollar. Gegen Jahresende 2014 dürfte der obere Rand des Preisbands erreicht werden.“

Preis für Aluminiumschrott zieht erneut an

Auf der Metallschrottseite verlief die Preisentwicklung parallel zur Primärseite. Nach Angaben des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) erlöste Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) am Mittwoch (4. Juni) zwischen 4.850 und 5.030 Euro je Tonne. Im Vergleich zur Vorwoche bedeutet das eine Preissenkung um 60 Euro am oberen und unteren Ende. Der Preis für Schwerkupferschrott (Keule) verringerte sich am unteren Ende um 50 Euro auf 4.600 Euro je Tonne. Am oberen Ende gab der Preis um 100 Euro auf 4.700 Euro nach.

Gestiegen sind dagegen die Preise für Aluminiumschrott. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erlöste laut VDM zwischen 1.340 und 1.500 Euro je Tonne. Aluminiumprofilschrott (Alter) stieg im Vergleich zur Vorwoche um 10 Euro und notierte zwischen 1.370 und 1.470 Euro je Tonne.

Nahezu unverändert blieben die Preise für Altzink und Altblei. Altzinkschrott (Zebra) erlöste am Mittwoch zwischen 1.100 und 1.160 Euro je Tonne. Weichbleischrott (Paket) kam laut VDM auf 1.300 bis 1.450 Euro je Tonne. Das bedeutet am oberen Ende einen Preisanstieg um durchschnittlich 20 Euro je Tonne.

Die Preis für Nickelschrott blieben ebenfalls unverändert. V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte am unteren Ende zwischen 1.300 und 1.370 Euro. V4A (Alt- und Neuschrott) erlöste zwischen 1.650 und 1.800 Euro je Tonne.

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