Jahresbilanz 2015

Der Anlagenhersteller Andritz hat seine Bilanz für das Geschäftsjahr 2015 vorgestellt. Das Ergebnis: Der Umsatz stieg auf einen neuen Höchstwert. Besonders gefragt waren Anlagen, um Faserstoffe zu erzeugen und zu verarbeiten.

Andritz verbucht Gewinnsteigerung


Die österreichische Andritz Gruppe blickt positiv auf das abgelaufene Geschäftsjahr zurück. Der Konzern konnte über alle Unternehmensbereiche seinen Umsatz erhöhen – auf insgesamt rund 6,4 Milliarden Euro. Damit stieg der Umsatz gegenüber 2014 um 8,8 Prozent. Das Ergebnis vor Steuern kletterte um 62,7 Millionen Euro auf 534,7 Millionen Euro. Als Konzernergebnis weist Andritz einen Betrag von 267,7 Millionen Euro aus. Das bedeutet ein Plus von 56,8 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr.

Die Andritz Gruppe ist mit ihren Anlagen, Ausrüstungen und Serviceleistungen in vier unterschiedlichen Märkten tätig. Zum einen bietet sie ihre Leistungen für Wasserkraftwerke (Geschäftsbereich Hydro) und die Zellstoff- und Papierindustrie (Geschäftsbereich Pulp & Paper) an. Darüber hinaus beliefert sie die Metall verarbeitende Industrie und Stahlindustrie (Geschäftsbereich Metals) und Kommunen wie Industriepartner mit Technologien zur Fest-Flüssig-Trennung und die Tierfutter-/Biomassepelletierung (Geschäftsbereich Separation).

Segment Pulp & Paper mit größtem Umsatzzuwachs

Die besten Geschäfte machte Andritz laut Geschäftsbericht im Segment Pulp & Paper. Dem Segment zugeordnet sind unter anderem Technologien, um Holz, Einjahrespflanzen und Altpapier zu verarbeiten sowie Zellstoff, Holzstoff und Recyclingfaserstoffe zu erzeugen. Darüber hinaus zählen dazu Rückgewinnungs- und Gasifizierungsanlagen sowie Rauchgasreinigungsanlagen und Recyclinganlagen.

Für den gesamten Bereich weist Andritz mit rund 2,2 Milliarden Euro den größten Umsatz für das Jahr 2015 aus. Im Vorjahr wurden noch rund 1,97 Milliarden Euro erzielt. Der Umsatz vor Steuern (EBITDA) erhöhte sich von 127,6 Millionen Euro auf 214,8 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge stieg auf 9,8 Prozent – ein Plus von 3,3 Prozent gegenüber 2014. Der Auftragseingang belief sich auf rund 2,3 Milliarden Euro (2014: rund 2 Milliarden Euro).

Die beiden Segmente Hydro und Metals weisen einen Umsatz von 1,83 Milliarden Euro (2014: 1,75 Milliarden Euro) beziehungsweise 1,71 Milliarden Euro (2014: 1,55 Milliarden Euro) aus. Beide Bereiche konnten einen Umsatzzuwachs verzeichnen. Jedoch ging die EBITDA-Marge in beiden Segmenten zurück. Im Segment Hydro fiel sie leicht um 0,1 Prozent auf 10,1 Prozent und Bereich Metals deutlich um 2,5 Prozent auf 6,1 Prozent im vergangenen Jahr.

Technologie für Abwasserbehandlung gefragt

Den kleinsten Anteil am Umsatz erlöste Andritz mit dem vierten Geschäftsbereich Separation. Dazu zählen Zentrifugen, Filter- und Trocknungsanlagen, Rechen, Eindicker, Separatoren und Förderanlagen für die kommunale und industrielle Abwasserbehandlung, die chemische Industrie, die Lebensmittel- und Getränkeindustrie sowie Bergbau und Mineralienaufbereitung. Insgesamt erzielte der Konzern 2015 in diesem Segment einen Umsatz von 628 Millionen Euro – ein Umsatzplus von 40,7 Millionen Euro gegenüber dem Vorjahr.

Das EBITDA sank von 33,2 Millionen Euro auf 31,5 Millionen Euro im vergangenen Jahr. Die EBITDA-Marge ging um 0,7 Prozent zurück auf 5 Prozent. Der Auftragseingang konnte hingegen leicht zulegen auf 596,5 Millionen Euro (2014: 595,8 Millionen Euro). Vor allen Dingen die Nachfrage in der Abwasserbehandlung sowie in der Lebensmittelindustrie und in der chemischen Industrie sei zufriedenstellend gewesen, wie Andritz betont.

Andritz will langfristig profitabel wachsen

Aufgrund der positiven Bilanz plant der Andritz-Vorstand auf der Hauptversammlung am 30. März 2016, die Dividende für das Geschäftsjahr 2015 auf 1,35 Euro je Aktie zu erhöhen (2014: 1 Euro). Der Konzern geht davon aus, dass es 2016 weiter so gut läuft. Mit einem Auftragsstand im Wert von 7,32 Milliarden Euro zum 31. Dezember 2015 scheint der Grundstein gelegt. Auch wenn dieser Wert 2,5 Prozent unter dem Wert vom Jahresende 2014 liegt.

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