Newcycling-Prozess

Die erste kommerzielle Newcycling-Anlage des Kunststoffrecyclers APK steht kurz vor der Fertigstellung. APK bekommt dabei Unterstützung von der Mol Group. Beide Unternehmen wollen auch den Recyclingmarkt in Zentral- und Osteuropa ins Visier nehmen.

APK holt ungarischen Polymerhersteller an Bord


Der Kunststoffrecycler APK setzt bei der Fertigstellung seiner ersten Recyclinganlage auf Unterstützung der Mol Group. Beide Unternehmen haben eine strategische Kooperationsvereinbarung unterzeichnet, teilt APK mit. Die Mol Group ist ein ungarisches Öl- und Gasunternehmen, das zugleich auch ein Hersteller von Polymeren ist.

Die Kooperation konzentriert sich zunächst auf das geplante Recyclingwerk in Merseburg, das als Pilotwerk für APKs lösemittelbasierten Recyclingprozess dienen soll. Mit diesem als Newcycling bezeichneten Prozess soll es möglich sein, hochwertige Kunststoffe aus komplexen Mehrschichtverbundverpackungen zurückzugewinnen. Die Technologie könne auf vielfältige Mischungen von Kunststoffen angewendet werden. Das Investitionsvolumen wird vermutlich im höheren zweistelligen Millionenbereich liegen und soll Arbeitsplätze für bis zu 100 weitere Mitarbeiter bieten.

Mol will regionaler Marktführer beim Recycling werden

Im nächsten Schritt wollen beide Partner auch gemeinsame Projekte in Zentral- und Osteuropa verwirklichen. APK-Vorstandssprecher Wohnig sagte dazu: „Wir wollen gemeinsam den Markt in Zentral- und Osteuropa erschließen, den wir als hochinteressant einschätzen, weil dort ein starker Trend weg von Deponierung und Verbrennung hin zu Recycling und echter Kreislaufwirtschaft zu erwarten ist.“

Für die Mol Group ist die Vereinbarung mit APK wohl auch zugleich ein weiterer Schritt, um ihr Recyclinggeschäft weiter auszubauen. Wie Ferenc Horvath, MOL Groups Executive Vice President for Downstream sagte, strebt die Gruppe die Marktführerschaft in Zentral- und Osteuropa im Kunststoffrecycling an.

Die Mol Group ist bereits der zweite größere Polymerhersteller, den der Kunststoffrecycler APK an Bord seines Newcycling-Projekts holen konnte. Erst Mitte Juli hatten APK und der niederländische Chemiekonzern und Polymerhersteller für Verpackungen DSM ihre Kooperation bekannt gegeben.

Ziel dieser Kooperation ist das Recycling von mehrschichtigen PE/PA6-Verpackungsfolien mithilfe des APK-Verfahrens Newcycling. Mit konventionellen Verfahren könnten solche mehrschichtigen Verpackungsfolien nicht recycelt werden.

 

© 320° | 02.08.2018

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