Kunststoffrecycling

Der Kunststoffrecycler APK will mit seiner Recyclingtechnologie international expandieren. Geplant sind mehrere Recyclinganlagen in Europa und Südostasien. In den Anlagen sollen LDPE dominierte Verpackungskunststoffe und Multilayer aufbereitet werden.

APK setzt auf lösemittelbasierte Separation


Die neuen Anlagen sind laut APK für China, Malaysia, Thailand und Vietnam und die Philippinen geplant. Darüber hinaus sollen auch in Deutschland, Frankreich, Polen und in den Niederlanden neue Anlagen entstehen. Dazu würden derzeit entsprechende Standortanalysen durchgeführt, erklärte APK auf Anfrage.

In den Anlagen sollen LDPE dominierte Verpackungskunststoffe und Multilayer recycelt werden. Zum Einsatz komme eine lösemittelbasierte physikalische Separationstechnologie, erklärt der Kunststoffrecycler. Die Technologie trägt den Namen Newcycling und werde erstmals auf industriellem Niveau eingesetzt.

„Wir haben eine fortschrittliche und wirtschaftlich interessante Recyclingtechnologie entwickelt, um nahezu neuwertige Polymere aus Kunststoffverpackungsabfällen zu gewinnen“, sagt APK-Vorstandssprecher Klaus Wohnig. Mit der Technologie ließen sich spezifische physikalische und chemische Eigenschaften verschiedener Polymertypen trennen und hochreine Kunststoffe gewinnen. Die Newcycling-Technik eigne sich auch für Getränkekarton-Rejekte und Kunststoffabfällen aus Automobil-Anwendungen.

Pilotanlage in Merseburg

Eine Pilotanlage mit der neuen Technologie steht bereits am Standort Merseburg (Sachsen-Anhalt). Am selben Standort betreibt APK auch eine Recyclinganlage für rund 12.000 Jahrestonnen Post-Consumer-Abfälle aus dem Gelben Sack.

Neben der Newcycling-Technik hat APK auch ein mechanisches Recyclingverfahren im Programm, mit dem sich Regranulate aus Post-Consumer-Folienabfällen herstellen lassen, die aus der DSD-Sammlung stammen. Aus den angelieferten mehr oder weniger verunreinigten PE- und PP-Folienabschnitten stellt APK so genannte Mersalen LDPE- und MDPE-ReCompounds in Pelletform her (siehe hier für eine ausführliche Beschreibung des Verfahrens).

Das Werk in Merseburg umfasst rund 57.000 m2 und beschäftigt 65 Mitarbeiter. Angaben zu Umsatz und Ergebnis macht APK nicht. Hinter dem Unternehmen stehen die Beteiligungsgesellschaften MIG Fonds und AT Newtec. Der APK-Vorstand setzt sich aus Vorstandssprecher Klaus Wohnig und Mike Kaina, Vorstand Produktion & Technik, zusammen.

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