Internationaler Markt

Gute Zahlen für den weltgrößten Stahlproduzenten Arcelor Mittal: Der Konzern hat im zweiten Quartal so viel verdient wie seit Jahren nicht mehr - auch dank der US-Strafzölle.

ArcelorMittal rechnet mit noch stärkerer Stahlnachfrage


Inmitten der internationalen Handelsstreitigkeiten hat der Stahlhersteller ArcelorMittal im zweiten Quartal so viel verdient wie seit Jahren nicht mehr. Die protektionistischen Maßnahmen Europas und der Regierung von US-Präsident Donald Trump durch Strafzölle hatten Stahlpreise rund um den Globus in neue Höhen steigen lassen. „Die Aussichten für das zweite Halbjahr sind ermutigend, wir erwarten, dass die aktuellen günstigen Marktbedingungen weiter anhalten werden“, sagte Konzernchef Lakshmi Mittal am Mittwoch.

ArcelorMittal hatte jahrelang gegen die aus seiner Sicht unfairen Bedingungen auf den Weltmärkten gekämpft. Der Stahlmarkt war von billigen Ausfuhren aus China überschwemmt worden. Mittal forderte auch jetzt, dass noch mehr getan werden müsse, um die weltweiten Überkapazitäten abzubauen.

Der Umsatz von ArcelorMittal kletterte im zweiten Quartal im Vergleich zum entsprechenden Vorjahreszeitraum um rund 16 Prozent auf knapp 20 Milliarden US-Dollar. Der operative Gewinn (Ebitda) erhöhte sich auf 3,07 Milliarden Dollar, nach 2,51 Milliarden im Vorquartal und 2,11 Milliarden vor einem Jahr. Der auf die Aktionäre entfallende Gewinn kletterte binnen eines Jahres um mehr als 40 Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Dollar.

ArcelorMittal geht mittlerweile davon aus, dass der internationale Hunger nach Stahl in diesem Jahr noch stärker anziehen wird, als das Management zunächst gedacht hatte. Der Konzern hob seine Prognosen für die internationale Stahlnachfrage an und rechnet nun mit einem Zuwachs von zwei bis drei Prozent.

 

© 320°/dpa | 01.08.2018

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