Nach der Bundestagswahl

Der Pilotversuch bei der Landtagswahl NRW war erfolgreich, nun hat Ascon die Bundestagswahl im Blick: Nach der Wahl am 24. September will das Unternehmen die Wahlkampfplakate der Parteien zurücknehmen und recyceln. Das Ziel ist die Gewinnung von Polypropylen.

Ascon will Wahlplakate recyceln


Nach der Landtagswahl in NRW im Frühjahr 2017 hatte die Recyclingfirma Ascon bereits einen Pilotversuch für die Sammlung und Verwertung von Wahlplakaten aus Polypropylen (PP) gestartet. Dabei wurden rund 20 Tonnen Polypropylen gesammelt und recycelt, wie das Unternehmen mitteilt. Bisher wurden die Plakate nach den Wahlen in die Verbrennung gebracht, doch das ist aus Sicht von Ascon weder zeitgemäß noch umweltfreundlich.

„Auf Basis dieses Erfolgs in NRW bieten wir den Service Rücknahme und Recycling von Wahlplakaten jetzt bundesweit allen Parteien an“, sagt Andreas Henn, Abteilungsleiter Sortierung, Verwertung und Retrologistik. „Die Resonanz ist groß, viele politische Verbände haben schon ihre Bereitschaft zum Mitmachen signalisiert.“

Zahlreiche freiwillige Helfer aus vielen Parteien werden Wahlplakate aus Polypropylen nach der Bundestagswahl abhängen und mit Hilfe der lokalen Entsorger an zentralen Stellen sammeln. Von dort aus werden die Paletten durch Ascon zu Kunststoffrecyclern gebracht, wo die Plakate geshreddert, gemahlen und gesäubert werden. Dieses Mahlgut aus dem Kunststoff Polypropylen werde dann wieder zur Herstellung von neuen Produkten, ggf. sogar zur Herstellung neuer Hohlkammerplakate eingesetzt, wie Ascon erläutert.

„Mit diesem Rücknahmesystem etabliert ASCON ein weiteres, Erfolg versprechendes Recyclingsystem für kostbare Sekundärrohstoffe“, so Andreas Henn. „Dazu kommt eine sehr positive Resonanz von Parteien und Bürgern, über die wir uns freuen. Wir werden dieses System für die Rücknahme und Verwertung von Kunststoffplakaten weiter ausbauen, um noch mehr wertvolle Stoffe in den Kreislauf zurückzuführen.“

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