Handelsstreit

Der von den USA angezettelte Handelsstreit zieht weitere Kreise. Nach der EU, China und Russland wird nun auch Indien mit Vergeltungszöllen reagieren. Betroffen sind unterem Eisen- und Stahlprodukte.

Auch Indien erhebt Zusatzzölle auf US-Produkte


Nach China und der Europäischen Union hat nun auch Indien seine Importzölle auf einige US-amerikanische Produkte hochgeschraubt. Das indische Finanzministerium verkündete am Donnerstag erhöhte Abgaben auf 29 Produkte – darunter viele landwirtschaftliche Erzeugnisse wie Kichererbsen und Walnüsse, aber auch bestimmte Eisen- und Stahlprodukte.

Die Maßnahme betreffe größtenteils aus den USA importierte Produkte, erklärte auf Anfrage ein Sprecher des Handelsministeriums in Neu Delhi. Die meisten neuen Zölle sollen am 4. August in Kraft treten.

Gesamtwert von 240 Millionen Euro

Medienberichten zufolge haben die Zusatzzölle einen jährlichen Gesamtwert von rund 240 Millionen US-Dollar (etwa 207 Millionen Euro). Sie sollen demnach die von US-Präsident Donald Trump erhobenen Sonderabgaben auf Stahl- und Aluminiumprodukte in derselben Höhe ausgleichen. Die USA sind nach China der zweitgrößte Handelspartner Indiens, der siebtgrößten Volkswirtschaft der Welt.

Seit Anfang Juni werden Zölle in Höhe von 25 Prozent bei Stahl und 10 Prozent bei Aluminium bei Einfuhr in die USA fällig. Zahlreiche Länder halten die Zölle für nicht vereinbar mit den Regeln der Welthandelsorganisation WTO. An diesem Freitag treten Vergeltungszölle der EU in Kraft.

Am vergangenen Freitag hatte Trump zusätzliche Strafzölle von 25 Prozent auf 1102 Produkte aus China im Wert von 50 Milliarden US-Dollar verhängt. Peking brachte daraufhin Vergeltungszölle auf US-Waren im Wert von ebenfalls 50 Milliarden Dollar auf den Weg. Auch Russland kündigte Zusatzzölle auf ausgewählte Importe aus den USA an.

 

© 320°/dpa | 22.06.2018

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