Streit um Mengendifferenzen

Inzwischen liegen die nächsten testierten Zahlen vor: Landbell hat seine Mengenmeldungen ebenfalls überprüfen lassen. Das Ergebnis: Eine minimale Abweichung. Landbell kündigt an, unter bestimmten Bedingungen die neuen Clearingverträge unterzeichnen zu wollen.

Auch Landbell hat saubere Zahlen


Der Systembetreiber Landbell hat dem Systemwirtschaftsprüfer seinen Zugang zu dem DIHK-Portal geöffnet. „Die permanente Zugangsberechtigung zum DIHK-Portal stellt sicher, dass der Systemwirtschaftsprüfer jederzeit und unangekündigt Veränderungen bei der DIHK-Meldung des dualen Systems und somit Mengenabweichungen zur Clearingstellenmeldung feststellen kann“, teilt das Unternehmen mit. Der Zugang stehe dem Systemwirtschaftsprüfer mit sofortiger Wirkung offen.

„Nur durch einen kontinuierlichen Zugriff auf die Datenbank ist der dauerhafte Abgleich zwischen Clearingstellenmeldung und DIHK-Meldung gewährleistet“, so Dirk Staubach, Geschäftsführer der Landbell GmbH. „Bei stichtagsbezogenen Prüfungen hingegen könnten die Mengen vor und nach dem Termin angepasst werden. Genau hier vermuten wir eine der Ursachen für die Mengenabweichungen.“

Mit diesem Schritt erfüllt Landbell bereits eine wesentliche Forderung des „neuen“ Clearingvertrags rückwirkend ab dem Jahr 2016. Wie der Systembetreiber erklärt, sei er bereit, den neuen Clearingvertrag zu unterzeichnen, sobald dieser kartellrechtlich freigestellt und ein Clearing unter allen Systemen gewährleistet ist. Nur in diesem Falle bestehe Rechtssicherheit für die Kunden.

Abweichung von weniger als 0,06 Prozent

Laut Landbell wurden bei der heutigen Prüfung der DIHK-Plattform die geänderten Kundenmeldungen nachvollzogen. Sowohl bei Leichtverpackungen als auch bei Glas und Papier betrage die aktuelle Abweichung zwischen der DIHK- und der Clearingmeldung weniger als 0,06 Prozent. Diese Menge sei vom Wirtschaftsprüfer aufgenommen und fließe mit den weiteren möglichen Veränderungen in die Nachtragsmengen ein und trage damit zur fairen Finanzierung des Gesamtsystems bei.

Landbell fordert die Wettbewerber auf, konstruktiv an einer gemeinsamen Lösung zu arbeiten, statt permanent den schwarzen Peter hin und her zu schieben. Dadurch würden das duale System insgesamt diskreditiert und die Kunden unnötig verunsichert.

Mehr zum Thema
KI sortiert Kunststoffe für Lebensmittel­verpackungen
Erstes deutsches Unternehmen für Schiffsrecycling
Verpackungsmüll: Warum bayerische Kommunen weiterhin auf das Bringsystem setzen
So sollen die To-go-Mehrwegangebote endlich wirken
Circular Economy: München hat die meisten Start-ups
Voestalpine will Buderus Edelstahl verkaufen
Wertstofftonne: Karlsruher hadern mit privatem Entsorger
EU-Länder unterstützen Verpackungs­verordnung