Marktbericht für NE-Metalle

Die Preise an den Metallschrottmärkten sind zum Teil wieder gestiegen. Gleiches gilt auch für die meisten Primärmetalle. Einzig im Kupfer- und Nickelbereich zeigt die Tendenz weiter nach unten. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Auftrieb für Weichbleischrott


Die Metallpreise haben in dieser Woche fast allesamt zugelegt. Unterstützt werden sie durch gute Konjunkturdaten für die Weltwirtschaft und die Euro-Zone. Sowohl im dritten als auch im vierten Quartal dürfte das Bruttoinlandsprodukt im Euroraum um 0,6 Prozent wachsen, erwarten Wirtschaftsforschungsinstitute. Für 2017 würde das ein Wirtschaftswachstum von 2,3 Prozent bedeuten.

Vor allem Blei kann von den guten Wirtschaftsdaten und freundlichen Aktienmärkten in den USA, Europa und Asien profitieren. Am Mittwoch (20. September) lag der Dreimonatspreis für Blei an der Londoner Metallbörse LME bei 2.462 US-Dollar je Tonne. Das ist eine Steigerung von fast 7 Prozent im Vergleich zur Vorwoche.

Auch Zink hat wieder Aufwind. Der Preis ist um 107 US-Dollar gestiegen. Das Industriemetall notiert nun bei 3.155 US-Dollar je Tonne. Die höheren Preise könnten eine höhere Zinkproduktion wieder attraktiver machen. Zwei der weltweit größten Zinkminen in Alaska und Australien haben ihre Produktionserwartungen bereits nach oben geschraubt.

Nickel verliert

Bei den Anlegern scheint sich das Interesse von Nickel und Kupfer auf Aluminium und Zinn verschoben zu haben. Der Aluminiumpreis ist in dieser Woche auf ein Fünf-Jahreshoch von 2.190 US-Dollar je Tonne geklettert. Der Preisanstieg ist nach Ansicht der Commerzbank auf eine Meldung aus China zurückzuführen. In der Provinz Henan hat demnach die Stadt Jiaozuo angeordnet, die Aluminiumproduktion ab sofort bis Mitte März um über 30 Prozent zu drosseln.

Wie Aluminium konnte in dieser Woche auch Zinn preislich zulegen. Der Dreimonatspreis an der LME hat sich innerhalb einer Woche um 75 US-Dollar auf 20.725 US-Dollar je Tonne erhöht.

Nur Kupfer und Nickel können augenscheinlich die positiven Wirtschaftsdaten nicht nutzen. Nickel verliert in dieser Woche weiter um 105 US-Dollar. Damit steht der Preis aktuell bei 11.465 US-Dollar je Tonne.

Der Kupferpreis bewegte sich seitwärts. Im Vergleich zur Vorwoche hat der Preis geringfügig um 2,50 US-Dollar nachgegeben. Eine Tonne Kupfer kostet damit 6.564,50 US-Dollar.


LME-Metallpreise; in US-Dollar pro Tonne; Stand 20. September 2017

Metall Kasse 3 Monate (Käufer)

Aluminium: 2.163,50 2.190,00

Kupfer: 6.518,00 6.564,50

Blei: 2.442,50 2.462,00

Nickel: 11.370,00 11.465,00

Zinn: 20.850,00 20.725,00

Zink 3.169,50 3.155,00

Quelle: LME

Preis für Weichbleischrott steigt deutlich

An den Metallschrottmärkten herrscht in dieser Woche überwiegend gute Stimmung. Vor allem die Preise für Weichbleischrott (Paket) konnten zulegen, wie aus der Preiserhebung des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) hervorgeht. So kletterte der Paket-Preis um 110 Euro nach oben. Die Preisspanne erstreckt sich nun von 1.830 bis 1.880 Euro je Tonne.

Altzinkschrott und die Aluminiumschrottsorten können mit dieser Preissteigerung zwar nicht mithalten. Aber hier sind immerhin noch Preissteigerungen zwischen 20 und 40 Euro zu verzeichnen. Altzinkschrott (Zebra) kann sich somit auf Preise zwischen 1.950 und 2.010 Euro pro Tonne steigern. Die Erlöspreise für Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) rangieren aktuell zwischen 1.700 und 1.840 Euro pro Tonne. Die Preise für Aluminiumprofilschrott (Alter) notieren zwischen 1.730 und 1.830 Euro.

Die Preise für Kupfer- und Nickelschrotte hingegen zeigen nach unten. Die beiden Kupferschrottsorten verlieren an beiden Enden 30 Euro. Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) erlöst nun Preise zwischen 5.200 und 5.380 Euro je Tonne. Eine Tonne Schwerkupferschrott (Keule) erzielt zwischen 4.630 und 4.820 Euro.

Die Preise für Nickelschrotte haben zwischen 10 und 40 Euro nachgegeben. Die Preisspanne für Nickel V2A (Alt- und Neuschrott) reicht von 1.060 bis 1.130 Euro pro Tonne. Für Nickel V4A (Alt- und Neuschrott) lassen sich momentan Preise zwischen 1.380 und 1.440 Euro je Tonne erzielen.

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