Marktentwicklung im September

Die Altpapierpreise sind im September nochmals gestiegen, wenn auch nur leicht. Bei einer Sorte fiel der Preisanstieg sogar stärker aus. Insgesamt ist der Altpapiermarkt weitgehend ausgeglichen - die Materialverfügbarkeit ist gestiegen.

Aufwärtsentwicklung der Altpapierpreise hält an


Mit Ende der Sommerferien ist die Verfügbarkeit von Altpapier gestiegen, berichtet Reinhold Schmidt von der Firma Recycling Karla Schmidt. Dadurch habe man die Nachfrage der Papierwerke relativ leicht befriedigen können. Besonders gemischtes Altpapier 1.02 sei stark nachgefragt worden.

Der guten Nachfrage nach Altpapier ist es offenbar auch geschuldet, dass die Großhandelsverkaufspreise für manche Altpapiersorten nochmals angezogen haben. So weist das Statistische Bundesamt für gemischtes Altpapier einen Preisindex von 95,5 aus (Basisjahr 2010 = 100). Im August lag der Wert noch bei 94,9.

Ähnlich verlief die Preisentwicklung für andere Sorten. Der Preisindex für Papier- und Pappereststoffe erhöhte sich von 91,4 im August auf 91,8 im September. Auch der Wert für Kaufhausaltpapier hat sich verbessert und erreichte im September 94,9 (August: 94,2). Der Index für gebrauchte Wellpappe kletterte von 93,0 auf 93,7.

Besonders stark legten Tageszeitungen zu, deren Index von 94,4 im August auf 96,1 im September anstieg. Nur Zeitungen und Illustrierte mussten einen Rückgang hinnehmen. Ihr Preisindex gab auf 85,7 nach (August: 86,1).

Mehr Qualitätskontrollen

Wie Schmidt erläutert, war die Preisentwicklung bundesweit nicht einheitlich. In Baden-Württemberg, Rheinland-Pfalz und Bayern seien die Altpapierpreise im Allgemeinen stabil geblieben. Im Norden und Westen von Deutschland seien die Preise für braune Altpapierpreise leicht zurückgegangen. Hier machen sich offenbar die etwas schwächeren Exportpreise bemerkbar. In Ostdeutschland setzten die Papierfabriken laut Schmidt niedrigere Preise durch, weil ihre Lager gut gefüllt sind. Diese Vorratsbildung sei für alle besseren Sorten zu beobachten.

Insgesamt sei der Altpapiermarkt in Deutschland weitgehend ausgeglichen, sagt Schmidt. In Spanien, Frankreich und Großbritannien seien die Preisspitzen gekappt worden. Allerdings scheint bei manchen Altpapierlieferungen die Qualität nicht den Vorstellungen der Papierfabriken zu genügen. Wie Schmidt berichtet, gebe es seit Mitte September Berichte, dass die Papierfabriken stärkere Qualitätsprüfungen durchführen würden.

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