Quartalsbericht

Der Hamburger Kupferkonzern Aurubis bleibt auf Kurs. Nach Abschluss des dritten Quartals liegen Ergebnis und Umsatz deutlich über dem Vorjahreswert. Ein gutes Altkupfer-Angebot und hohe Raffinierlöhnen tragen zum guten Ergebnis bei.

Aurubis verbucht gutes drittes Quartal


Der Aurubis-Konzern erzielte in den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2016/17 ein operatives Ergebnis vor Steuern (EBT) von 211 Millionen Euro (Vj. 148 Millionen Euro). Wegen gestiegener Metallpreise erhöhte sich auch der Konzern-Umsatz um rund 1,113 Milliarden Euro auf 8,189 Milliarden Euro.

Die Entwicklung des operativen EBT sei insbesondere auf höhere Konzentratdurchsätze zurückzuführen, trotz des gesetzlichen Wartungsstillstands im 1. Quartal des Geschäftsjahres in Hamburg, teilt der Konzern mit. Die Vergleichsgröße des Vorjahres war allerdings ebenfalls beeinflusst durch einen Großstillstand, und zwar im bulgarischen Pirdop. Ebenso stützten das Ergebnis relativ hohe Schmelz- und Raffinierlöhne für Kupferkonzentrate aufgrund des vorteilhaften Einsatzmixes von Aurubis.

Zusätzlich trugen hohe Raffinierlöhne für Altkupfer bei gutem Angebot das Ergebnis. Verantwortlich seien die im Berichtszeitraum gestiegenen Metallpreise, erklärt Aurubis. So seien alle Anlagen zu guten Konditionen voll versorgt gewesen. Auch das Angebot an komplexen Recyclingmaterialien, wie industrielle Rückstände sowie Elektro- und Elektronikschrotte, sei ausreichend gewesen, die Wettbewerbsintensität habe jedoch zugenommen.

Wachstumsprojekt „Future Complex Metallurgy

„Das 3. Quartal war mit einem operativen EBT von 93 Millionen Euro außerordentlich gut“, fasst Jürgen Schachler, Vorstandsvorsitzender der Aurubis AG, zusammen. „Insbesondere die Performance in Bulgarien, wo wir seit dem Stillstand im vergangenen Jahr verstärkt komplexe Materialien durchsetzen können, hat positiv zum Ergebnis beigetragen. Zusätzlich haben wir das gute Schrottangebot genutzt und hohe Raffinierlöhne erzielt. Auch das Effizienzsteigerungsprogramm konnte zu dem guten Ergebnis beitragen.“

Das Effizienzsteigerungsprogramm ist Teil des Transformationsprogramms ONE Aurubis, mit dem die Voraussetzungen zur Erreichung der Vision 2025 geschaffen werden, die Aurubis im März 2017 vorgestellt hatte. Bis zum Geschäftsjahr 2019/20 will Aurubis das EBITDA um mehr als 200 Millionen Euro steigern. Mit wesentlichen Beiträgen aus den Werken Lünen und Hamburg sowie der Business Line Flat Rolled Products wurden bereits bis jetzt über 80 Prozent des Jahresziels von rund 30 Millionen Euro erreicht.

Neben den durch das Effizienzsteigerungsprogramm erzielten Ergebnisverbesserungen schreiten auch weitere Projekte aus ONE Aurubis voran. Derzeit passt das Unternehmen seine Strategie an die Vision 2025 an. Ein wesentliches Strategieelement wird dabei das interne Wachstumsprojekt „Future Complex Metallurgy“ sein, das eine Ausweitung der Verarbeitung komplexer Rohstoffe beinhaltet, Durchlaufzeiten für Edelmetalle verkürzt und ein optimiertes Ausbringen von weiteren Metallen ermöglicht.

Ausblick: Weiterhin gutes Altkupfer-Angebot

Insgesamt erwartet Aurubis auf den Rohstoff- und Produktmärkten weiterhin eine stabile bis gute Marktlage. Das Unternehmen geht bis zum Ende des Geschäftsjahres bei den Kupferkonzentraten von zufriedenstellenden Schmelz- und Raffinierlöhnen aus, obwohl diese auf dem Weltmarkt derzeit unter Druck stehen. Um ein höheres Niveau zu halten, hilft die Kernkompetenz von Aurubis, komplexe Konzentrate zu verarbeiten.

Im Altkupfermarkt sieht der größte Kupferrecycler der Welt in den nächsten Monaten ein gutes Mengenangebot bei entsprechend hohen Raffinierlöhnen. Für Kupfergießwalzdraht zeichnet sich derzeit ein stabiler Absatz ab, der jedoch unter dem Vorjahr liegen wird. Für Strangguss- und Bandprodukte erwartet Aurubis hingegen eine Nachfrage leicht über Vorjahresniveau.

Trotz des sich aktuell abschwächenden US-Dollars erwartet der Konzern aufgrund seiner Hedging-Strategie weiterhin positive Ergebnisbeiträge. „Wir gehen von einem gegenüber dem Vorjahr deutlich steigenden operativen Ergebnis vor Steuern und einem leicht steigenden ROCE aus“, so Aurubis-Chef Schachler.

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