Glasrecycling in der Schweiz

Die Schweizer CCC Credit Card Center steht im Verdacht, die Entsorgungsgebühren für Getränkeflaschen aus Glas veruntreut zu haben. Das Schweizer BAFU hat Strafanzeige gestellt.

BAFU stellt Strafanzeige wegen Veruntreuung


Das Schweizer Bundesamt für Umwelt (BAFU) hat Strafanzeige gegen die Firma CCC Credit Card Center AG eingereicht. CCC hat im Auftrag des BAFU unter der Marke VetroSwiss die vorgezogene Entsorgungsgebühr (VEG) für Getränkeflaschen aus Glas verwaltet. Ein Teil dieser Einnahmen sei durch CCC missbräuchlich verwendet worden, teilt das BAFU mit. Der Vertrag über die Zusammenarbeit sei per sofort aufgelöst worden.

Das BAFU hatte seit 2001 mit CCC zusammengearbeitet. Nach Angaben der Behörde werden zweimal jährlich die Gebühren eingesammelt und an Gemeinden, Transporteure und Recycler ausbezahlt. Durchschnittlich 34 Millionen Franken ( rund 28 Millionen Euro) würden so jedes Jahr verteilt. Das BAFU beaufsichtigt die CCC und prüft dabei die Erfüllung der verwaltungsvertraglichen Pflichten dieser Organisation.

Im August 2014 hat das BAFU nach eigenen Angaben Informationen über mögliche Unstimmigkeiten bei der Verwaltung der Gelder aus der vorgezogenen Entsorgungsgebühr „Glas“ bei CCC erhalten. Das BAFU hat deshalb eine verwaltungsrechtliche Untersuchung eingeleitet. Sie habe die missbräuchliche Verwendung von VEG-Geldern in der Höhe von 1.6 Millionen Franken durch CCC bestätigt.

„Das BAFU setzt alles daran, dass das Glasrecycling ohne jegliche Beeinträchtigung weitergeführt wird“, heißt es in einer aktuellen Stellungnahme der Behörde. Dazu werde das Amt schnellstmöglich eine geeignete Firma mit der Verwaltung der VEG beauftragen. Zudem werden Gebührenpflichtige und Entschädigungsberechtigte umgehend informiert.

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