Ablagerung von Bauabfällen

Während in Niedersachsen oder Nordrhein-Westfalen die Deponieräume für Bauabfälle knapp werden, ist die Ablagerungssituation in Bayern relativ entspannt. Mittelfristig sei die Entsorgungssicherheit gegeben, hieß es auf dem Baustoff Recycling Forum in München.

Bayern verfügt über genügend Deponien


Das Ganze ist natürlich immer ein relativ grobes Bild. Wenn es heißt, dass es in Bayern genügend Deponieraum gibt, schließt das nicht aus, dass es regional doch Engpässe gibt und das Material in andere Bundesländer gefahren wird. Doch nimmt man ganz Bayern in den Blick, dann präsentiert sich die Entsorgungssituation einigermaßen entspannt.

Das bestätigt auch Johann Drexler vom Bayerischen Landesamt für Umwelt. Er präsentierte auf dem Baustoff Recycling Forum die aktuellen Zahlen zur bayerischen Deponielandschaft. Demnach wurden 2012 rund 2,1 Millionen Tonnen Inertabfälle auf den Deponien der Klasse 0 abgelagert. Übrig bleibt somit ein Restvolumen von 25,8 m3, was laut Drexler ein „ausreichendes Deponievolumen“ für die kommenden Jahre darstellt.

Wenig Sorgen bereiten auch die Kapazitäten auf den 32 bayerischen Deponien der Klassen I und II für nicht gefährliche Abfälle. Dort wurden 2012 rund 430.000 Tonnen abgelagert. Das ist zwar 8 Prozent weniger als 2011, aber alles in allem eine Veränderung im „Bereich der normalen Schwankungen“, wie Drexler erklärte. Der Rückgang erklärt sich unter anderem über die rückläufigen Reste aus der thermischen Abfallbehandlung und der mechanisch-biologischen Vorbehandlung. Diese sind von rund 140.000 Tonnen auf circa 77.000 Tonnen gefallen.

Probleme mit einzelnen Abfallarten

Ende 2012 stand somit ein ausgebautes Deponievolumen für die Klassen I und II von 4,84 Millionen m3 zur Verfügung. „Bei der Annahme einer jährlichen Ablagerungsmenge wie im Bilanzjahr von rund 435.000 Tonnen ist die Entsorgungssicherheit für Abfälle zur Ablagerung in Bayern mittelfristig gesichert“, erklärte Drexler. Probleme gebe es lediglich bei einzelnen Abfallarten, da bei diesen die Verwertung immer noch Schwierigkeiten bereite. Dazu zählt Drexler Verbundbauteile oder Flachdächer mit Asphalt- oder Teerschichten, bei denen die Trennung oft nicht möglich sei. Auch bei wärmegedämmten Fassaden, bei denen die Bauteile verklebt sind, stelle sich die Frage, wie diese getrennt werden.

Hinzu kommen Probleme bei Gipsplatten, die laut Drexler ebenfalls abgelagert werden müssen, weil derzeit keine Verwertungsmöglichkeiten bestünden. Auch Leichtbausteine müssten in der Regel auf Deponien der Klassen I und II beseitigt werden, weil die Löslichkeit und die Gehalte an Sulfat und Chlorid die Zuordnungswerte der Deponieklasse 0 überschreiten. Deponiert werden auch Ziegel mit Wärmedämmung durch KMF oder Perlite. Diese werden bislang auf Deponien der Klasse I abgelagert. Zumindest solange, bis mit den Ziegelverbänden die offenen Fragen zum Auslaugverhalten geklärt sind. Das Problem, so Drexler, sei auch hier das Abtrennen der Dämmstoffe.

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