Verwertung von organischen Abfällen

Der österreichische Anlagenbauer BioEnergy International (BDI) wird in den USA eine Biodieselanlage bauen. In der Anlage sollen fetthaltige organische Abfälle zu Qualitätsbiodiesel aufbereitet werden. Eine aufwendige Aufbereitung der Nebenprodukte sei nicht nötig.

BDI baut Anlage für Abfallfette aus L.A.


Nach Hongkong und Stanlow/UK wird der österreichische Anlagenbauer BioEnergy International (BDI) seine weltweit dritte Biodieselgroßanlage errichten. Das Unternehmen hat einen entsprechenden Auftrag von der Firma Crimson Renewable Energy erhalten, die nach eigenen Angaben größter Biodieselhersteller in Kalifornien ist. Mit der Multi-Feedstock-Anlage sollen künftig Abfallfette aus dem Großraum Los Angeles in hochwertiges Biodiesel umgewandelt werden.

Zum Einsatz kommt dabei die hauseigene, patentierte RepCAT-Technologie, kurz für Repeatable Catalyst System. Dabei handelt es sich um ein kontinuierliches ein- oder zweistufiges Reaktorsystem, das bei Drücken über 50 bar und Temperaturen über 200 Grad Celsius betrieben wird. Schlüssel ist ein heterogener Spezialkatalysator, der unempfindlich gegenüber verunreinigten Ausgangsmaterialien und zudem recycelbar ist.

Gegenüber herkömmlichen Biodieselverfahren wird mit dem Verfahren eine aufwendige Aufbereitung der Nebenprodukte vermieden, so das Unternehmen. Dadurch könnten die Kosten drastisch reduziert werden. Ferner verbessere sich die Qualität der Endprodukte entscheidend. So sei das gewonnene Glycerin zu über 96 Prozent salzfrei und übertreffe die strengsten Qualitätsstandards wie EN14214 (Mindestanforderungen für Biodiesel in Europa) und ASTM D6751 (Mindestanforderungen für Biodiesel in den USA).

Schwarzeneggers Einfluss

„Nachdem wir sehr erfolgreich die Modernisierung unserer bestehenden Biodiesellinie mit BDI umgesetzt haben, war BDI wieder die erste Wahl für den Bau unserer Neuanlage“, sagte Harry Simpson, Geschäftsführer von Crimson. „Die äußerst gute Zusammenarbeit mit dem BDI-Team und der hohe Innovationsgrad der RepCAT Technologie haben uns die Entscheidung leicht gemacht.“

Hermann Stockinger, Vertriebsleiter bei BDI erklärte: „Kalifornien gilt als Vorreiter bei der strengen Umweltgesetzgebung, wobei diese auch auf den in der Steiermark geborenen Ex-Gouverneur Schwarzenegger zurückgeht. Somit ist es für uns als steirisches Unternehmen umso erfreulicher, dass durch das frühere Wirken von Schwarzenegger jetzt steirische Technologie einen Beitrag zur Erfüllung der kalifornischen CO2-Reduktionsziele leisten wird.“

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