Zahlen für erstes Quartal

Nach dem Rekordjahr 2017 bleibt die Befesa-Gruppe weiter auf Kurs. Im ersten Quartal konnte das Unternehmen Umsatz und Ergebnis nochmals steigern. Treiber waren höhere Durchsätze sowie höhere Preise für Zink und Aluminiumlegierungen.

Befesa steigert Durchsatz in beiden Kernsegmenten


Für den Entsorgungskonzern Befesa steht das laufende Geschäftsjahr unter einem guten Stern. Wie aus den Zahlen für das erste Quartal hervorgeht, stieg der Umsatz im Jahresvergleich auf 195,4 Millionen Euro. Das entspricht einem Plus von 13,1 Prozent.

Einen Sprung nach oben machte auch das bereinigte EBITDA: Es kletterte um 7,1 Prozent auf 44,5 Millionen Euro. Das bereinigte EBIT notierte bei 37,2 Millionen – ebenfalls ein Plus von 7,1 Prozent verglichen mit dem Vorjahresquartal.

Treiber des Wachstums ist vor allem die starke Volumenentwicklung. Vor allem das Angebot in Südkorea sei erfolgreich ausgebaut worden, erklärt Befesa. Außerdem habe der hohe Durchsatz in den europäischen Werken der Kernsegmente einen wesentlichen Anteil an den guten Zahlen.

Segment Stahlwerksstäube:

  • Mit dem Segment Stahlwerksstäube erzielte Befesa einen Umsatz von 101,6 Millionen Euro erwirtschaftet. Das entspricht einem Zuwachs von 29,7 Prozent.
  • Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag bei 36,1 Millionen Euro (plus 13,2 Prozent) und der Gewinn vor Zinsen und Steuern bei 32,6 Millionen Euro (plus 16,6 Prozent).
  • Basis für das Wachstum waren zum einen die verkauften Wälzoxidmengen. Im Vergleich zum Vorjahresquartal wurden 8.400 Tonnen oder 15,5 Prozent mehr verkauft. Andererseits stieg der Zinkpreis von 2.171 Euro auf 2.299 Euro je Tonne.
  • Darüber hinaus erhöhte sich der Durchsatz an Stahlwerksstäuben um 20 Prozent. Laut Bericht wurden bis 31. März rund 188.000 Tonnen Material verarbeitet. Im Vorjahresquartal waren es rund 157.000 Tonnen.

Segment Aluminiumsalzschlacken-Recyclingdienste:

Teilsegment Salzschlacken

  • In diesem Segment verzeichnete Befesa einen Umsatz von 21,9 Millionen Euro und damit ein Plus von 3,2 Prozent.
  • Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen lag bei 6,6 Millionen Euro (plus 13,2 Prozent) und der Gewinn vor Zinsen und Steuern bei 4,7 Millionen Euro (plus 18,1 Prozent).
  • Treiber war auch hier zusätzlich verarbeitetes Volumen. Insgesamt wurden bis Ende März 130.257 Tonnen Salzschlacken/verbrauchte Tiegelauskleidungen verarbeitet – ein Plus von 3,2 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal. Die Auslastung der Werke lag bei 99,7 Prozent.

Teilsegment Aluminiumlegierungen

  • Mit Sekundäraluminium wurden im ersten Quartal 2018 außerdem 83,2 Millionen Euro Umsatz erzielt. Der Umsatz stieg marginal um 1,2 Prozent.
  • Der bereinigte Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen notierte bei 1,6 Millionen Euro und der Gewinn vor Zinsen und Steuern entsprechend bei 100.000 Euro.
  • Die Produktion von Sekundäraluminium verringerte sich leicht von 50.555 aus 49.609 Tonnen – ein Minus von 1,9 Prozent. Das wurde allerdings ausgeglichen durch einen um 3,9 Prozent gestiegenen Aluminiumpreis. So wurden im ersten Quartal 1.833 Euro je Tonne Aluminiumlegierung erlöst. Im ersten Quartal 2017 waren es nur 1.765 Euro je Tonne.

Vor dem Hintergrund der vorgelegten Zahlen sieht Befesa-Geschäftsführer Javier Molina das Unternehmen auf Kurs, um die selbst gesteckte Ergebnisprognose für dieses Jahr zu erfüllen. „Wir wollen die Führungsposition in unseren Märkten weiter ausbauen und mittelfristig ein zweistelliges Ergebniswachstum erzielen.“ Angestrebt werde ein organisches Wachstum.

Helfen soll dabei die bisher gute Cashflow-Entwicklung und die reduzierten Schulden. Zum Ende des ersten Quartals betrug der Kassenbestand laut Befesa 118,2 Millionen bei einem Verschuldungsgrad von 2,3x. Dennoch belaufen sich die Nettoschulden aktuell auf 407,1 Millionen Euro.

Zudem will der Konzern weiter investieren. Im Bereich ‚Stahlwerksstäube‘ plant Befesa, die Kapazität seines türkischen Werkes von derzeit 65.000 auf 110.000 Tonnen pro Jahr auszubauen. Des Weiteren soll eine Waschanlage in Südkorea errichtet werden, um Kunden gewaschenes Wälzoxid ähnlich wie in Europa anbieten zu können. Baustart für beide Projekte ist 2018.

Im Teilsegment Sekundäraluminium will der Konzern die Ofentechnologie aus dem deutschen Werk Bernburg auf die spanischen Werke in der Nähe von Bilbao und Barcelona übertragen. Ziel sei es, die Effizienz zu steigern und die Kapazitäten aufzustocken, um die zusätzliche Nachfrage nach externen Salzschlackendienstleistungen zu decken. Beide Projekte sollen 2018 beziehungsweise 2019 abgeschlossen sein.

Im Teilsegment Salzschlacken sollen ebenfalls die Kapazitäten erweitert werden. Wie Befesa schreibt, soll die bestehende Recyclinganlage in Hannover in den Jahren 2018 und 2019 um 40.000 Tonnen ausgebaut werden. Die Arbeiten sollen 2019 beginnen, die Inbetriebnahme ist für 2020 vorgesehen.

 

© 320°/bs | 28.05.2018

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