Halbjahresbericht

Der internationale Entsorgungskonzern Befesa kann auf ein solides erstes Halbjahr zurückblicken. Verantwortlich sind vor allem ein erhöhter Durchsatz in beiden Geschäftsbereichen sowie gestiegene Erlöspreise für Zink. Der Aluminiumpreis ist allerdings noch immer ein Hemmschuh.

Befesa steigert Umsatz- und Ergebnis


Das erste Halbjahr 2017 lief für die international tätige Befesa-Gruppe besser als der Vorjahresvergleichszeitraum – und das in allen Bereichen. Der Gesamtumsatz der Gruppe lag bei 374 Millionen Euro, was einer Steigerung von 24 Prozent entspricht. Auch die Ergebnisse haben sich stark verbessert.

Das bereinigte EBIDTA hat sich laut Halbjahresbericht um 54 Prozent auf 83 Millionen Euro erhöht. Beim bereinigten EBIT konnte der Recycler von Abfällen aus der Stahl- und Aluminiumindustrie einen noch stärkeren Anstieg verbuchen: um 77 Prozent auf 69 Millionen Euro.

Die positive Entwicklung sei vor allem dem Geschäftsbereich Steel Dust Services (Stahlwerksstäube) zu verdanken, teilt der Konzern mit. Im Vergleich zum ersten Halbjahr 2016 kann Befesa hier eine Umsatzsteigerung um 24,4 Prozent auf 157 Millionen Euro vermelden. Der Gewinn vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen hat sich auf 61,3 Millionen Euro belaufen, was einem Anstieg von 64,2 Prozent gegenüber dem ersten Halbjahr 2016 entspricht. Das EBIT beträgt 53,4 Millionen Euro (1. Halbjahr 2016: 28,8 Millionen Euro).

Aluminiumpreise haben noch immer Bremswirkung

Verantwortlich für diese Entwicklung ist vor allem der Zinkpreis. Konnte der Konzern für Zink im zweiten Quartal 2016 rund 1.837 Euro pro Tonne erzielen, haben sich die Erlöspreise im zweiten Quartal 2017 auf etwa 2.054 Euro je Tonne erhöht. Zudem habe sich die Durchsatzmenge von Filterstäuben von Elektrobogenöfen erhöht. Laut Halbjahresbericht ist die verarbeitete Menge um über 14 Prozent auf 315.500 gestiegen. Die Durchsatzsteigerung sei hauptsächlich an den Standorten in der Türkei und in Korea erreicht worden.

Auch in der Unternehmenssparte Alu Salt Slags Services hat Befesa einen Umsatz- und Ergebnisanstieg verbucht. Nach dem recht schwachen ersten halben Jahr 2016 mit einem Umsatz von nur 170,9 Millionen Euro, ist der Umsatz nun auf 215,1 Millionen Euro geklettert. Beim EBITDA und EBIT konnte sich der Konzern auf 19,3 Millionen Euro (plus 24,8 Prozent) beziehungsweise auf 12,9 Millionen Euro (plus 9,3 Prozent) verbessern.

Positiv ausgewirkt habe sich vor allem der erhöhte Durchsatz von Salzschlacken und verbrauchten Tiegelauskleidungen, wie Befesa berichtet. Das Schmelzwerk in Bernburg (Sachsen-Anhalt) laufe mittlerweile auf Hochtouren. So würden rund 98 Prozent seiner Gesamtkapazität von 75.000 Jahrestonnen genutzt. Als Bremse hätten sich allerdings die Gewinnspannen beim Aluminium erwiesen. Zwar sei hier eine Erholung bemerkbar, die Preise an der Londoner Metallbörse LME lägen aber noch immer unter den historischen Durchschnittskursen.

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