Demografische Entwicklung

Eine neue Prognose zeigt: Die Bevölkerung in Deutschland wächst in den kommenden 20 Jahren stärker als vielfach angenommen. Der Zuzug von Flüchtlingen ist dabei nur ein Grund.

Bevölkerung in Deutschland wächst


Die Bevölkerung in Deutschland wird stärker wachsen als erwartet. Nach einer aktuellen Prognose des Instituts der deutschen Wirtschaft Köln (IW) wird die Bevölkerungszahl von derzeit 81,9 Millionen Menschen auf 83,9 Millionen im Jahr 2021 ansteigen. Erst ab 2028 wird die Einwohnerzahl wieder leicht sinken. Für das 2035 rechnet das Institut mit 83,1 Millionen Menschen – etwa drei Millionen mehr als das Statistische Bundesamt in seiner nach wie vor geltenden Bevölkerungsvorausberechnung annimmt.

„Diese gravierende Abweichung müssen Politiker und Entscheider berücksichtigen, wenn sie zum Beispiel Infrastrukturen planen oder über den Wohnungsbau und die Arbeitsmarktpolitik nachdenken“, empfiehlt IW-Geschäftsführer Hans-Peter Klös. Das IW macht als Hauptursache für die Bevölkerungszunahme die hohe Nettomigration aus. Allerdings machten Flüchtlinge im Jahr 2015 nur etwa die Hälfte der rund zwei Millionen Einwanderer aus. „Deutschland wird auch wegen seiner niedrigen Arbeitslosigkeit als Einwanderungsland immer attraktiver“, sagt Klös.

Woran die Zuwanderung jedoch nichts ändert: Deutschland altert. 2035 werden laut IW Köln fast 26 Prozent der Bevölkerung älter als 67 sein, heute sind es knapp 19 Prozent. „Ob mit oder ohne Flüchtlinge – das System der umlagefinanzierten Rentenversicherung, die Pflegeversicherung und der Arbeitsmarkt stehen immer stärker unter Druck“, sagt IW-Experte Philipp Deschermeier.

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