Klimaschonende Recyclate

Dass der Einsatz von Recyclaten hilft, CO2 einzusparen, ist bekannt. Wie groß der Effekt tatsächlich ist, hat das Fraunhofer-Institut Umsicht anhand von zwei Recyclingkunststoffen untersucht. Darüber hinaus wurde auch die Energieeinsparung ermittelt.

Bis zu 60 Prozent weniger CO2-Emissionen


Verwendet ein Produzent Recyclingkunststoffe aus dem Hause Interseroh, kann er mit Vergleich zu Neuware aus Rohöl bis zu 60 Prozent Treibhausgas-Emissionen einsparen. Zu diesem Ergebnis kommt eine Untersuchung des Fraunhofer-Instituts Umsicht.

Die Wissenschaftler haben im Auftrag des Umweltdienstleisters Interseroh die beiden Recyclingkunststoffe Recythen und Procyclen untersucht. Hergestellt werden die beiden Recyclate mit dem sogenannten Recycled-Resource-Verfahren. Die Technik, für die Interseroh mehrfach ausgezeichnet wurde, ist mittlerweile so modifiziert, dass bei dem Extrusionsverfahren maßgeschneiderte Recycling-Compounds in nur einem statt bisher in zwei Verfahrensschritten herstellt werden. „Dies senkt den Energie- und Ressourcenverbrauch noch einmal spürbar“, sagt Markus Hiebel, Abteilungsleiter Nachhaltigkeits- und Ressourcenmanagement bei Fraunhofer Umsicht.

21.000 kWh Energieeinsparung pro Tonne

Für Recythen haben er und seine Kollegen berechnet, dass 60 Prozent CO2-Einsparung möglich sind, wenn die recycelten Compounds statt Neuware aus Rohöl verwendet werden. Neben der CO2-Verminderung wurde auch der verringerte Energieaufwand berechnet: Dieser liegt für eine Tonne um 21.000 kWh unter dem Vergleichswert mit Neuware. „Die Differenz entspricht in etwa dem Energieaufwand von 14.000 Waschladungen“, erklärt Interseroh.

Etwas kleiner sei die Einsparung, wenn man den Recyclingrohstoff Procyclen einsetzt – hier würden noch 54 Prozent klimaschädliche Treibhausgasemissionen weniger entstehen. Der Grund für die etwas geringere Reduzierung sei, dass Procyclen wegen Individualisierungen relativ aufwendig produziert werden muss, erläutert Interseroh.

„Die Zahlen bestärken uns darin, dass wir auf dem richtigen Weg sind“, sagt Manica Ulcnik-Krump, Leiterin der Business Unit Recycled-Resource bei Interseroh. „Eine technisch weiter verbesserte, effektive Kreislaufführung von Kunststoffen entlastet das Klima – und erhöht zugleich den Nutzen für unsere Kunden aus der Industrie.“

 

© 320°/ek | 08.08.2019

Mehr zum Thema