Marktbericht für NE-Metalle

Blei heißt der große Gewinner dieser Woche. Nicht nur der Börsenpreis stieg kräftig, auch der Schrottpreis kletterte nach oben. Der wöchentliche Marktbericht für NE-Metalle.

Bleischrottpreis startet durch


Bei Blei haben offenbar Fundamentaldaten den Ausschlag für die aktuelle Preissteigerung gegeben. Schon vor einiger Zeit hatten Analysten darauf hingewiesen, dass Förderkürzungen bei einer der größten Bleiminen weltweit zu einer Einschränkung des Angebots führen werde. Offenbar fällt nun eine steigende Nachfrage auf ein beschränktes Angebot und löst entsprechende Preissteigerungen aus.

Die Folge ist eine deutliche Erhöhung des Dreimonatspreises an der Londoner Metallbörse LME. Am gestrigen Donnerstag (16. April 2015) lag der Bleipreis bei 2.041,00 US-Dollar je Tonne. Das bedeutet eine Steigerung um rund 100 Dollar im Vergleich zur Vorwoche.

Aber nicht nur Blei, auch die übrigen Industriemetalle konnten sich in dieser Woche gut behaupten. Der Dreimonatspreis für Aluminium kletterte im Vergleich zur Vorwoche um 70 Dollar auf 1.839 US-Dollar je Tonne. Der entsprechende Preis für Kupfer schloss den gestrigen Handel mit 6.060 US-Dollar. Auch Nickel konnte sich verbessern, der Dreimonatspreis erhöhte sich im Vergleich zur Vorwoche um 320 Dollar auf 12.900 US-Dollar je Tonne. Eine Übersicht über alle aktuellen Preisnotierungen für Nichteisenmetalle finden Sie auch hier.

Interessanterweise haben die Konjunkturdaten aus China die Metallpreise kaum berührt. Die chinesische Regierung hatte Anfang der Woche eine der schwächsten Wachstumsraten seit Jahren bekannt gegeben. Demnach ist die Wirtschaft im ersten Quartal 2015 um 7 Prozent, die Industrieproduktion nur um 5,6 Prozent gestiegen. Auch die Investitionen in Sachanlagen waren so niedrig wie seit Jahren nicht mehr.

Dass die Metallpreise kaum reagiert haben, mag daran liegen, dass viele Marktteilnehmer darauf vertrauen, dass die chinesische Regierung und die Zentralbank die Konjunktur weiter stützen werden. Einzig Zinn musste in dieser Woche kräftige Einbußen hinnehmen. Der Dreimonatspreis verlor im Vergleich zur Vorwoche 885 Dollar und schloss den gestrigen Handel bei 15.795 US-Dollar je Tonne. Offen bleibt jedoch, ob die Preissenkung in einem Zusammenhang mit den chinesischen Wirtschaftsdaten steht.

Preiserhöhungen für Blei- und Zinkschrott

Der Schottmarkt hat die gute Börsenentwicklung nachvollzogen. Nach Angaben des Verbands Deutscher Metallhändler (VDM) erlöste Blanker Kupferdrahtschrott (Kabul) am Mittwoch (15. April) zwischen 5.430 und 5.610 Euro je Tonne. Das bedeutet im Vergleich zur Vorwoche eine Preiserhöhung um durchschnittlich 10 Euro. Schwerkupferschrott (Keule) notierte zwischen 5.100 und 5.230 Euro je Tonne, was eine Preissteigerung um 30 Euro am unteren Ende und 10 Euro am oberen Ende darstellt.

Etwas gestiegen sind auch die Preise für Aluminiumschrott. Drahtschrott aus Reinaluminium (Achse) erlöste laut VDM zwischen 1.750 und 1.910 Euro je Tonne und somit zwischen 20 und 40 Euro mehr als in der Vorwoche. Der Verkaufspreis für Aluminiumprofilschrott (Alter) notierte zwischen 1.780 und 1.880 Euro je Tonne. Das bedeutet eine durchschnittliche Preiserhöhung um 20 Euro.

Relativ stark gestiegen sind die Preise für Blei- und Zinkschrott. Weichbleischrott (Paket) erlöste am Mittwoch zwischen 1.600 und 1.700 Euro je Tonne. Das entspricht im Vergleich zur Vorwoche einer Preissteigerung um 140 Euro am unteren Ende und 90 Euro am oberen Ende. Altzinkschrott (Zebra) kam laut VDM auf 1.540 bis 1.600 Euro je Tonne. Das bedeutet eine Verteuerung um 60 bis 70 Euro.

Etwas verbessert haben sich auch die Preise für Nickelschrott. V2A (Alt- und Neuschrott) erzielte am Mittwoch zwischen 1.130 und 1.180 Euro. Das entspricht einer Preiserhöhung um 30 Euro am oberen Ende. V4A (Alt- und Neuschrott) erlöste zwischen 1.560 und 1.630 Euro je Tonne. Das sind am oberen Ende ebenfalls 30 Euro mehr als in der Vorwoche.

 

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