Jahresbericht 2016

Die Verwertungsquoten für Altfahrzeuge in Deutschland sind im Jahr 2016 gestiegen. Allerdings kamen noch noch nie so wenig Altautos bei den Verwertern an. Das durchschnittliche Gewicht der Altautos hat erneut zugenommen.

BMU legt Bericht über Altfahrzeug-Verwertung vor


Das Bundesumweltministerium hat den Bericht über die Altfahrzeug-Verwertungsquoten in Deutschland für das Jahr 2016 vorgelegt. Demnach wurden Altautos in Deutschland zu 98 Prozent (2015: 95,8 Prozent) verwertet. Die Quote für Wiederverwendung und Recycling stieg gegenüber dem letzten Bericht von 87,7 auf 89,3 Prozent.

Damit erreicht Deutschland problemlos die von der EU vorgegebenen Quoten. Seit 2015 fordert Brüssel eine Quote von mindestens 85 Prozent für Wiederverwendung/Recycling und von mindestens 95 Prozent für Wiederverwendung/Verwertung.

So wenig Altautos wie noch nie

Laut Bericht wurden im Jahr 2016 rund 2,88 Millionen Fahrzeuge (Pkw plus Leichtnutzfahrzeuge) endgültig stillgelegt. Davon wurden etwa 1,42 Millionen als Gebrauchtwagen innerhalb der EU exportiert und rund 167.000 als Gebrauchtwagen in Nicht-EU-Staaten exportiert.

Unterm Strich fielen damit 417.129 Altautos zur Verwertung an. Davon stammen 4.328 Stück aus dem Ausland und 412.801 Stück aus dem Inland. Gegenüber 2015 verringerte sich die Anzahl der im Inland angefallenen Altautos um knapp 13 Prozent deutlich. Wie die Autoren schreiben, wurde damit der niedrigste Wert seit Beginn der Berichterstattung im Jahr 2004 erreicht.

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Das durchschnittliche Gewicht der Altautos geben die Autoren mit 1.018 Kilogramm an. Dieser Wert liegt zum zweiten Mal um rund zwei Prozent über dem jeweiligen Vorjahreswert und bildet das langsam ansteigende Durchschnittsgewicht der Fahrzeuge ab, so die Autoren. Darüber hinaus hätten die Demontagebetriebe abermals weniger Bauteile und Werkstoffe demontiert als in den Vorjahren. Im Jahr 2016 lag die Quote bei 17,3 Prozent, in den Jahren 2015 bei 18,2 Prozent 2014 bei 19,0 Prozent.

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Insgesamt wurden 17.592 Tonnen Werkstoffe aus Altautos von den Demontagebetreiben stofflich und energetisch verwertet. 1.669 Tonnen Material mussten beseitigt werden. Als zu recycelnde Restkarossen gelangten anschließend rund 365.000 Tonnen Material zu den 51 Shredderanlagenbetreibern. Dabei fielen folgende Stoffe an:

  • Fe-Schrott: 271.590 Tonnen, die vollständig recycelt worden sind.
  • NE-Schrott: 42.423 Tonnen, die vollständig recycelt worden sind.
  • Shredderleichtfraktion: 75.500 Tonnen, wovon 55 Prozent stofflich und 38 Prozent energetisch verwertet sowie 7 Prozent beseitigt worden sind.

Weitere detaillierte Angaben zur Altfahrzeugverwertung in Deutschland finden Sie im Jahresbericht des BMU, den Sie hier einsehen können.

 

© 320°/bs | 03.07.2018

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