Diesel-Einigung

Attraktive Umtauschprämien hätten die Automobilhersteller versprochen, hieß es nach dem Diesel-Gipfel. Aber noch halten sich die meisten Autobauer mit konkreten Angaben zurück. BMW hingegen beziffert die Höhe der Prämie. Die Münchner wollen eine Staffelung anbieten.

BMW und VW beziffern Höhe der Umtauschprämie


BMW will Dieselfahrern sofort bis zu 6.000 Euro Umtauschprämie zahlen, lehnt Hardware-Nachrüstungen auf Unternehmenskosten jedoch ab. BMW-Fahrer in Regionen mit hoher Stickoxid-Belastung bekämen diesen Rabatt, wenn sie ihren Euro-4- oder Euro-5-Diesel durch ein Neufahrzeug ersetzten, sagte ein BMW-Sprecher am Dienstag in München. Beim Kauf eines jungen Gebrauchten oder eines Vorführwagens zahle der Konzern 4.500 Euro Umtauschprämie.

Das Angebot gelte rückwirkend ab Montag. Der alte Diesel müsse mindestens ein Jahr auf den Halter zugelassen sein, der die Umtauschprämie bekommen will. „Wir konzentrieren uns auf die Flottenerneuerung, weil sie schnell Verbesserungen bringt“, sagte der Sprecher. Die von der Koalition in Berlin ebenfalls vorgeschlagene Nachrüstung alter Dieselautos mit weiteren Abgas-Filtern dauere dagegen zu lange. Sie könne Gewicht, Leistung, Verbrauch und CO2-Ausstoß des Autos verschlechtern. Dazu kämen noch Gewährleistungsfragen.

Eine Umtauschprämie von 2.000 Euro biete BMW weiterhin flächendeckend an – die höheren Prämien beschränkten sich auf die von der Koalition benannten 14 Regionen mit hohen Stickoxid-Werten. Zudem verringere BMW den Schadstoff-Ausstoß vieler Fahrzeuge durch freiwillige Software-Updates und habe im Mai 45 Millionen Euro in den vom Dieselgipfel geschaffenen Fonds eingezahlt, sagte der Sprecher.

VW zahlt bis zu 5.000 Euro

Aus dem VW-Konzern heißt es, dass Volkswagen den Dieselbesitzern so schnell wie möglich Umtauschprämien anbieten will. Die geplanten Prämien der Volumenmarken des Konzerns sollten im Schnitt bei etwa 4.000 Euro für Diesel der Abgasnormen Euro 1 bis Euro 4 liegen – und bei 5.000 Euro für Euro-5-Diesel, teilte Volkswagen am Dienstag in Wolfsburg mit.

Die Umtauschprämien seien abhängig vom Modell des Kunden. In den laut Bundesregierung 14 besonders betroffenen Städten mit hohen Grenzwertüberschreitungen bei der Luftbelastung will VW fast eine Million Autobesitzer erreichen. Der Volkswagen-Konzern sei weiter bereit, einen Beitrag zu leisten, um seinen Kunden uneingeschränkte Mobilität zu sichern und Fahrverbote in besonders belasteten Städten zu vermeiden, sagte Konzernchef Herbert Diess.

 

© 320°/dpa | 02.10.2018

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