Umfrage

Dürfte die Bevölkerung in Deutschland abstimmen, gäbe es bald keine Einweg-Kunststoffprodukte mehr: Eine breite Mehrheit befürwortet ein EU-weites Verbot solcher Produkte. Das zeigt eine aktuelle Umfrage.

Breite Unterstützung für Verbot von Einweg-Kunststoffprodukten


Eine große Mehrheit der Deutschen unterstützt ein EU-weites Verbot von Einweg-Kunststoffprodukten. Das belegt eine repräsentative Umfrage, die vom Meinungsforschungsinstitut Civey im Auftrag der Zeitung Welt durchgeführt wurde. Demnach befürworten 72,7 Prozent der Befragten ein solches Verbot. 54,8 Prozent wählten sogar die Antwort „auf jeden Fall“. Nur jeder Fünfte lehnt ein Verbot ab.

Die EU-Kommission hatte am Montag dieser Woche ihre Pläne vorgestellt, um den Anteil von Einwegplastik zu reduzieren. Unter anderen will die Kommission manche Einweg-Kunststoffprodukte verbieten, darunter Wattestäbchen, Besteck, Teller, Trinkhalme, Rührstäbchen und Luftballonstäbe. Diese müssten künftig vollständig aus umweltfreundlicheren Materialien hergestellt werden.

Darüber hinaus sollen die Mitgliedstaaten verpflichtet werden, bei Einweg-Getränkeflaschen aus Kunststoff bis zum Jahr 2025 eine Sammelquote von 90 Prozent zu erreichen, zum Beispiel durch Pfandsysteme. Auf bestimmten Produkten muss außerdem in klarer, standardisierter Weise angegeben werden, wie sie zu entsorgen sind, welches die negativen Umweltauswirkungen des Produkts sind und dass das Produkt Kunststoff enthält. Dies soll für Hygieneeinlagen, Feuchttücher und Luftballons gelten.


Aufkommen verschiedener Einweg-Kunststoffprodukte in Deutschland:

Infografik: Soviel Einwegplastik fällt in Deutschland an | Statista

 

© 320° | 30.05.2018

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