Vorzeitig gealtert

Experten prüfen derzeit den Zustand der Brücken in Nordrhein-Westfalen. Die ersten Ergebnisse sind alarmierend: Hunderte Brücken müssen kurz- bis mittelfristig ersetzt werden. Auf Abbruchunternehmen wird viel Arbeit zukommen.

Brücken in NRW sind in schlechtem Zustand


Hunderte Brücken von Autobahnen und Landstraßen in Nordrhein-Westfalen müssen in den kommenden Jahren neu gebaut werden. Das zeigt eine größer angelegte Untersuchung durch den Landesbetrieb Straßen.NRW. Demnach wurden bislang 550 Brücken statisch überprüft. Das alarmierende Ergebnis: Rund zwei Drittel müssten mittel- oder kurzfristig durch einen Neubau ersetzt werden, sagte Ahmed Karroum, Leiter der Abteilung Brückenbau, am Montag.

Dass so viele Brücken vorzeitig altern, hänge vor allem mit der stark gestiegenen Verkehrsbelastung zusammen, erklärte Karroum. Bei der Planung der Brücken seien die Prognosen von deutlich weniger Autos und Lastwagen ausgegangen. Insgesamt werden derzeit rund 1.200 Brücken rechnerisch auf ihre Tragfähigkeit überprüft. Die Zahl der erneuerungsbedürftigen Brücken könnte also noch weiter steigen.

In Nordrhein-Westfalen gibt es rund 10.000 Brücken. Bauingenieure prüfen die Brücken kontinuierlich auf Schäden. Alle sechs Jahre schauen sie ganz besonders genau hin: Bei der sogenannten Hauptprüfung klopfen die Fachleute Quadratmeter für Quadratmeter den Beton ab und dokumentieren etwaige Risse und Hohlräume genau. So könnten Unglücke, wie etwa der Einsturz der Brücke in Genua im August mit 43 Toten, verhindert werden, versicherte ein Sprecher des Landesbetriebs Straßen.NRW.


 

© 320°/dpa | 29.10.2018

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