Kompostierung und Vergärung

Die Berliner Stadtreinigung rüstet sich für die flächendeckende Einführung der Biotonne. Zum 1. August übernimmt der kommunale Entsorger die Hennickendorfer Kompost GmbH. Damit steigt die Verwertungskapazität für Bioabfälle deutlich.

BSR übernimmt Hennickendorfer Kompost GmbH


Wie die Berliner Stadtreinigung (BSR) heute mitteilt, wird sie zum 1. August 2018 die Hennickendorfer Kompost GmbH übernehmen. Die Übernahme beinhalte den Erwerb von Grundstück, Gebäude sowie Technik und Ausstattung der vorhandenen Anlagen. Nach Angaben von BSR befindet sich auf dem rund 10 ha großen Grundstück eine 1997 genehmigte und seither betriebene Kompostanlage sowie eine Biogasanlage, die ihrerseits 2010 genehmigt und Ende 2012 in Betrieb genommen wurde. Insgesamt beträgt die Behandlungskapazität 87.600 Tonnen Bioabfälle pro Jahr.

Laut BSR wird den neun Beschäftigten des Unternehmens ein nach Tarif (TVöD) bezahlter Arbeitsvertrag angeboten. Dietmar Büssow, Geschäftsführer der Hennickendorfer Kompost GmbH, hatte sich aus gesundheitlichen Gründen im vergangenen Jahr entschlossen, die Anlage zu verkaufen. „Es gab einige Interessenten“, so Büssow. „Ich freue mich, dass die Anlage nun an die BSR geht.“

Mit dem Erwerb von Hennickendorfer Kompost sowie der bestehenden Vergärungsanlage in Ruhleben stehen der BSR künftig 93.000 Tonnen Kapazität für die Vergärung und 69.000 Tonnen für die Kompostierung zur Verfügung. Der Entsorger sieht sich somit gut gerüstet für die flächendeckende Einführung der Biotonne in Berlin ab 1. April 2019.

„Mit der verpflichtenden Biotonne erwarten wir eine Steigerung der Sammelmenge um bis zu 70 Prozent. Berlin wird dann in jedem Fall über das schon sehr lange verfolgte Ziel von über 100.000 Jahrestonnen kommen“, rechnet BSR-Chefin Tanja Wielgoß vor. Sie kündigte an, in die weitere Ertüchtigung der Kompostierung und Vergärung in Hennickendorf zu investieren.

 

© 320° | 19.06.2018

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