Altbatterien

Das Batterierücknahmesystem CCR Rebat hat 2017 in Deutschland eine Sammelquote von über 50 Prozent erreicht. Auch die Zahl der Sammelstellen ist gestiegen – nicht zuletzt, weil auch immer mehr Wertstoffhöfe zu den Kunden zählen.

CCR Rebat erklimmt Sammelquote von 50 Prozent


Das herstellereigene Altbatterie-Rücknahmesystem CCR Rebat hat 2017 einen deutlichen Zuwachs verzeichnet: Über 4.200 Tonnen Altbatterien von über 15.000 Sammelstellen seien in Deutschland gesammelt worden, wie die CCR-Muttergesellschaft Reverse Logistics Group (RLG) mitteilt. Das seien über 15 Prozent mehr als 2016.

Zu den Sammelstellen der CCR Rebat zählen demnach auch immer mehr öffentlich-rechtliche Einrichtungen wie Wertstoffhöfe. Eigentlich ist für Wertstoffhöfe die Zusammenarbeit mit der gesetzlich festgestellten Stiftung GRS Batterien (Gemeinsames Rücknahmesystem) vorgesehen. Das Interesse an alternativen, rein herstellerfinanzierten Systemen sei jedoch spürbar gestiegen, wie RLG mitteilt. Grund seien Service-Einschränkungen bei der Abholung durch GRS.

Durch die Aufnahme neuer Sammelstellen konnte CCR Rebat seine Sammelmenge noch einmal über das gesetzlich notwendige Maß steigern. Auch die Sammelquote sei gestiegen, und zwar auf 50,1 Prozent (2016: 45 Prozent) – das sei die höchste jemals in Deutschland erreichte Sammelquote, wie RLG betont.

Außerdem hätten weitere namhafte Hersteller den Wechsel zu CCR Rebat ab Berichtsjahr 2018 beziehungsweise 2019 bereits vollzogen. Mittlerweile zählt das Rücknahmesystem über 300 Teilnehmer. Hinsichtlich der Anzahl der Teilnehmer als auch der Sammelmenge ist CCR Rebat das größte herstellereigene Rücknahmesystem in Deutschland. Qua Sammelmenge wird es nur noch von GRS Batterien übertroffen.

ERP Deutschland und Öcorecell mit niedrigeren Sammelquoten

Neben CCR Rebat sind in Deutschland noch zwei weitere herstellereigene Rücknahmesysteme für Geräte-Altbatterien zugelassen. Das zweitgrößte System ist das Rücknahmesystem der European Recycling Platform (ERP) Deutschland. ERP Deutschland hat eigenen Angaben zufolge im Jahr 2016 eine Sammelquote von 46 Prozent erreicht.

Das System von ERP ist in Deutschland seit 2010 aktiv. ERP bietet nach eigenen Angaben mit 17 Niederlassungen in 28 EU-Mitgliedsstaaten, sowie der Türkei, Israel und Norwegen, Lösungen zur Entsorgung von Elektro- und Elektronikaltgeräten, Altbatterien und Verpackungen an. Das Unternehmen wurde im Jahr 2002 von den Elektronikkonzernen Braun, Electrolux, HP und Sony gegründet.

Das dritte herstellereigene Rücknahmesystem ist Öcorecell. Betreiber dieser Rücknahmelösung ist die IFA-Ingenieurgesellschaft für Abfallwirtschaft und Umweltlogistik. Wie aus der zuletzt für 2016 vorgelegten Erfolgskontrolle hervorgeht, hat Öcorecell in dem Jahr 78,195 Tonnen Altbatterien zurückgenommen. Die Sammelquote beziffert die Gesellschaft auf 48,8 Prozent.

GRS Batterien bleibt Platzhirsch

Diese drei herstellereigenen Systeme bieten den Herstellern von Gerätebatterien eine Alternative zum Gemeinsamen Rücknahmesystem für Geräte-Altbatterien (GRS Batterien). Gleich ist das Non-Profit-Unternehmen GRS noch immer der Platzhirsch unter den Rücknahmesystemen.

Im Jahr 2016 hat GRS Batterien in Deutschland 15.964 Tonnen Altbatterien und Altakkus eingesammelt und einer Verwertung zugeführt. Damit wurden 580 Tonnen mehr Batterien erfasst worden als im Vorjahr. Die an das System angeschlossenen über 3.500 Mitglieder haben in dem Jahr insgesamt 35.286 Tonnen Gerätebatterien in Verkehr gebracht. Die Sammelquote ist damit auf 46,3 Prozent geklettert.

Laut Umweltbundesamt agieren derzeit etwa 5.000 Batteriehersteller aktiv am deutschen Markt. Davon sind dem Melderegister zufolge rund 82 Prozent Gerätebatteriehersteller, 13 Prozent Industriebatteriehersteller und sechs Prozent Fahrzeugbatteriehersteller.

 

© 320° | 02.05.2018

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