Stahlschrott-Statistik 2014

Die beiden größten Verbraucher von Stahlschrott, China und die Türkei, haben ihre Einfuhren im vergangenen Jahr weiter zurückgefahren. Beim Export mussten die USA den Weltmeistertitel an die EU abgeben, wie aus einer aktuellen BIR-Statistik hervorgeht.

China kürzt Stahlschrott-Importe drastisch


Chinas Stahlschrottimporte sind im vergangenen Jahr um 42,6 Prozent gesunken. Damit setzt sich der seit längerem zu beobachtende Trend fort, dass die Volksrepublik ihren Schrottbedarf vermehrt aus heimischen Quellen speist. Denn der Stahlschrottverbrauch Chinas hat gleichzeitig um 3 Prozent angezogen, wie aus der aktuellen Statistik des internationalen Recyclingverbands BIR für 2014 hervorgeht.

Der Statistik zufolge hat auch die Türkei ihre Einfuhren um weitere 3,2 Prozent zurückgefahren. Der gesamte Stahlschrottbedarf ist um 7,3 Prozent gesunken. Im Jahr 2013 hatte der weltweit führende Importeur von Stahlschrott seine Einfuhren bereits um 12,0 Prozent reduziert.

Größere Einschnitte bei den Stahlschrottimporten hat es im vergangenen Jahr auch in Südkorea (-13,6 Prozent), Indonesien (-10,9 Prozent) und Kanada (-12,9 Prozent) gegeben. In Taiwan und der EU-28 sind die Rückgänge beim Import mit 4,1 Prozent beziehungsweise 2,0 Prozent noch relativ moderat ausgefallen. Positive Importzahlen konnte Rolf Willeke, Statistical Advisor beim Bureau of International Recycling (BIR), beim Weltrecyclingkongress des Verbands in Dubai nur für drei Regionen vermelden. Thailand hat demzufolge mit 43,9 Prozent den mit Abstand größten Sprung nach oben geschafft. Indien hat 1,1 Prozent mehr Stahlschrott importiert. Die USA haben nicht nur mehr Schrott verbraucht (+ 5,1 Prozent), sondern auch mehr Schrott importiert (8,6 Prozent).

Mehr innereuropäische Exporte

Beim Export haben die USA allerdings einen größeren Rückgang zu verbuchen. Gemäß der BIR-Statistik haben die US-Unternehmen im vergangenen Jahr 17,1 Prozent weniger Stahlschrott exportiert. Die Gesamtmenge belief sich auf etwas mehr als 15,3 Millionen Tonnen. Damit geht der Titel des Exportweltmeisters an die EU-28, die einen geringfügigen Anstieg um 0,3 Prozent auf annähernd 16,9 Millionen Tonnen geschafft hat.

Auf fast die doppelte Menge haben sich die innereuropäischen Exporte belaufen. Gegenüber 2013 sind diese um 1,7 Prozent auf über 30 Millionen Tonnen gestiegen. „Diese Zahl ist kennzeichnend für die aktive Rolle des innereuropäischen Schrotthandels in der Wertstofflieferkette der europäischen Stahlindustrie“, kommentierte Willeke.

Eine starke Zunahme beim Export hat Russland zu verzeichnen, und zwar um 53,2 Prozent auf fast 5,7 Millionen Tonnen. Auch Australien konnte seine Ausfuhren um 7,4 Prozent auf über 2,3 Millionen Tonnen steigern. Rückläufige Exportzahlen kommen dagegen aus Japan und Südafrika. Japans Stahlschrottausfuhren sind um 9,6 Prozent auf 7,35 Millionen Tonnen zurückgegangen. Südafrika hat lediglich knapp 1,5 Millionen Tonnen exportiert und damit einen Rückgang um 14,2 Prozent zu verbuchen.

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