Handelsstreit mit USA

Nachdem die USA noch höhere Strafzölle auf chinesische Produkte angekündigt haben, schlägt Peking zurück. Neben Vergeltungszöllen auf US-Produkte wie Autos, Flugzeuge und Sojabohnen will China nun auch Strafzölle auf Sekundärrohstoffe aus den USA erheben.

China plant Strafzölle für US-Abfallimporte


Der Handelsstreit zwischen den USA und China geht in die nächste Runde. Erst in der vergangenen Woche hatten die USA zusätzlich Öl ins Feuer gegossen: US-Präsident Donald Trump hatte angekündigt, die Strafzölle gegen China mehr als verdoppeln zu wollen. China hatte daraufhin gedroht, „zurückzuschlagen“. Diese Drohung macht Peking nun wahr.

Das chinesische Handelsministerium hat angekündigt, einen Vergeltungszoll auf die Einfuhr aller Sekundärrohstoffe aus den USA erheben zu wollen. Diese Strafzölle liegen demnach bei 25 Prozent und sollen ab dem 23. August erhoben werden. Laut des US-Recyclingverbands Institute of Scrap Recycling Industries (ISRI) gelten diese Strafzölle für Altkunststoffe, Altpapier, FE- und NE-Metallschrotte.

Die Ankündigung hat laut ISRI für Bestürzung unter den chinesischen Abnehmern für Sekundärrohstoffe aus den USA gesorgt. „Diese Zölle werden zwar nicht auf Einfuhren aus anderen Ländern erhoben. Aber wir sind der Ansicht, dass andere Regionen nicht in der Lage sein werden, die gesamte Nachfrage Chinas zu decken“, wie der US-Verband warnt.

ISRI befürchtet darüber hinaus, dass diese Zölle die bereits rückläufigen Schrottexporte aus den USA nach China beeinträchtigen werden. Noch im vergangenen Jahr hätten die USA Sekundärrohstoffe im Wert von insgesamt 5,6 Milliarden US-Dollar nach China exportiert. In den ersten sechs Monaten dieses Jahres hätten sich die US-Schrottexporte nach China auf insgesamt 2,2 Milliarden US-Dollar belaufen, wie ISRI mitteilt. Das sei ein Rückgang von 24 Prozent gegenüber dem gleichen Zeitraum des Vorjahres.

 

© 320° | 09.08.2018

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