Unprofitable Minenproduktion

Schlechte Nachrichten für Stahlschrottrecycler: China plant offenbar Eingriffe in den Eisenerz-Markt. Der ohnehin tiefe Eisenerzpreis droht somit noch tiefer zu fallen.

China will Eisenerz-Produzenten stützen


Nach Informationen der Commerzbank plant die chinesische Regierung, in den Eisenerzmarkt einzugreifen. Ab 1. Mai werde die Ressourcensteuer auf Eisenerz auf 40 Prozent halbiert, weiß die Bank. Dadurch sollen die Kosten der Produzenten reduziert werden.

Mit dem Eingriff will die Regierung in Peking offenkundig die heimischen Eisenerzproduzenten stützen. Denn dadurch würden lokale Eisenerzproduzenten künstlich am Leben erhalten, die andernfalls wegen ihrer hohen Produktionskosten wohl schon bald hätten schließen müssen. Die Bank beruft sich auf Schätzungen eines Verbands von Minenproduzenten, wonach drei Viertel der chinesischen Eisenerzförderer nicht mehr profitabel sind und die Kapazitätsauslastung bei den kleinen Minen teilweise auf nur noch 20 Prozent gesunken ist. Die Commerzbank erwartet, dass es durch den Markteingriff der chinesischen Regierung zu einer weiteren Ausweitung des Angebots am ohnehin schon deutlich überversorgten Markt und damit zu weiter fallenden Eisenerzpreisen kommen wird.

Für Stahlschrottrecycler sind das schlechte Nachrichten. Eisenerz und Stahlschrott stehen bezügliches des Einsatzes in integrierten Stahlwerken in Konkurrenz zueinander. Ein niedriger Eisenerzpreis lastet damit auf dem Stahlschrottpreis oder macht den Einsatz von Stahlschrott unattraktiv. Inzwischen liegt der Eisenerzpreis bei 47 US-Dollar je Tonne (Stand 10. April 2015). Ende des vergangenen Jahres, als die Stahlschrottpreise besonders niedrig waren, lag der Eisenerzpreis noch bei über 70 US-Dollar pro Tonne. Das zeigt, wie niedrig der aktuelle Preis ist: Denn die 70 Dollar im November 2014 waren bereits der niedrigste Stand seit 5 Jahren.

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