Vorbehandlung

Eigentlich sind Containerscheren für die Vorbehandlung von Schrott gedacht. Aber ein Beispiel aus dem Ruhrgebiet zeigt, dass sich eine Containerschere auch für die Vorbehandlung von Gewerbe- und Sperrmüll eignen kann – vor allem für Störstoffe wie Folien, Fliese oder Plastikbänder [ Video ].

Containerschere für Störstoffe im Gewerbemüll


Folien und Fliese aus der Land- oder Bauwirtschaft sowie Bänder und Schläuche aus der Verpackungsindustrie sind Aufbereitern von Gewerbemüll ein Dorn im Auge. Sie wickeln sich um die Achsen der eingesetzten Shredder und Zerreißer, setzen diese zu und blockieren ihre Funktion. Die Firma Klann Anlagentechnik aus Schwerte nahe Iserlohn bietet „Betroffenen“ nun ihre Containerschere vom Typ CNS 400 K an.

Das Aggregat wurde ursprünglich zur Vorbehandlung von Schrotten entwickelt, eignet sich aber auch, um Störstoffe in Gewerbemüll stückfähig zu machen, wie Klann betont. In dieser Form könnten sie einer thermischen Verwertung zugeführt werden, was bislang nicht möglich sei. Derzeit würden die Aufbereiter Störstoffe in kleinen Fraktionen in den Shredder geben, um sie überhaupt zu verarbeiten oder erst einmal zwischenlagern und später teuer entsorgen.

Durchsatz von 4 bis 5 Tonnen pro Stunde

Bei der CNS 400 K handelt es sich um eine mobile Schere von den Ausmaßen eine Abrollcontainers – 5,3 mal 2,5 mal 2 Meter – und einem Gewicht von 25 Tonnen. Die Anlage hat gegenüber stationären Scheren einen geringeren Platzbedarf, nur circa 3 mal 6 Meter, und bedarf keiner Baugenehmigung. Der Betrieb erfolgt autark via Diesel- oder Elektromotor.

Um die Störstoffe zu zerkleinern, werden sie zunächst mithilfe eines Umschlagbaggers von oben in den Aufgabeschacht chargiert. Durch die Vor- und Rückwärtsbewegung eines Niederhalters fällt das Material auf den Boden der Schere. Dort wird es durch den horizontal verfahrenden Messerschlitten erfasst und mit Scherkräften von bis zu 400 Tonnen gegen die Frontwand abgeschert. Gleichzeitig wird es durch die horizontale Bewegung des Messerschlittens nach vorne aus der Schere gedrückt, wo es direkt aufgenommen werden kann.

Laut Klann Anlagentechnik können abhängig von der Schüttdichte 4 bis 5 Tonnen Material pro Stunde verarbeitet werden. Nach der Behandlung liege ein stückfähiges Material mit einer Länge von circa 4,20 Meter und einer Breite von 1,60 Metern vor. Diese Stücke gingen zum Verwerter.

Das Unternehmen bietet die Containerschere zum Kaufen oder Leihen an. Wer die CNS 400 K in Aktion sehen möchte, hier ein Video:

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© 320°/bs | 05.03.2018

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