Straßenreinigung

Premiere in Deutschland: Erstmals wird in einer Fußgängerzone eine autonom fahrende Kehrmaschine unterwegs sein. Der Hersteller versichert: Niemand muss sich fürchten.

Darmstadt testet autonom fahrende Kehrmaschine


Darmstadt testet in der Fußgängerzone eine autonom fahrende Kehrmaschine. Der Feldversuch über drei Tage sei der erste im öffentlichen Raum bundesweit, sagten Vertreter der Stadt am Mittwoch. Den Prototyp hat das Berliner Startup Enway entwickelt.

Die Kehrmaschine ist 1,50 Meter lang und 1,10 Meter breit. Das Gewicht beträgt 500 Kilogramm. Die Maschine verfügt über einen Elektro-Antrieb und fährt das Testgebiet nach einer 3-D-Karte in ihrem Inneren ab, wie Enway-Mitbegründer Julian Nordt sagte. Dabei brauche sie weder Internet noch GPS.

Ausgestattet ist die Maschine mit zehn Laser-Sensoren und Kameras. Damit scannt sie die Umgebung ab. Die dreirädrige Maschine ist mit einer Geschwindigkeit von zwei bis drei Kilometern pro Stunde unterwegs, der Akkuleistung gibt Enway mit acht Stunden an. Erkennt die Maschine den Unrat, schiebt sie ihn in die Mitte und saugt ihn auf. Der Müllbehälter fasse 120 Liter.


Autonom fahrende Kehrmaschine von Enway; Foto: Enway

Taucht plötzlich ein Kind vor der Kehrmaschine auf, stoppt das Gerät einen Meter davor. Bei einer Taube stoppe die Maschine etwas später. Vor parkenden Autos halte die Maschine etwa zehn Zentimeter davor, vor einer Hauswand ungefähr ein bis zwei Zentimeter. „Sie hält den Sicherheitsabstand ein und liefert trotzdem Präzision“, versicherte Nordt.

Bis die Maschine regulär in Betrieb gehen wird, wird es allerdings noch etwas dauern. Derzeit sind noch viele rechtliche Fragen ungeklärt, so dass an einen Regelbetrieb erst in fünf bis zehn Jahren zu denken ist. In erster Linie sollen die Maschinen die Straßenkehrer unterstützen, nicht ersetzen.

 

© 320°/dpa | 31.10.2018

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