Ablagerung

In den kommenden zehn Jahren werden in Nordrhein-Westfalen fast 40 Deponien verfüllt sein beziehungsweise stillgelegt. Das Landesamt für Umwelt will für Ersatz sorgen. Die meisten Projekte befinden sich aber noch im Planungsstadium.

Deponiebestand in NRW geht weiter zurück


In Nordrhein-Westfalen wird in den kommenden zehn Jahren bei fast 40 Deponien die Kapazitäts- oder Betriebsgrenze erreicht sein. Das geht aus einer Antwort der Landesregierung auf eine Kleine Anfrage mehrerer fraktionsloser Landtagsabgeordneter hervor, die sich sorgen, dass der Deponieraum bald knapp wird und die Entsorgungskosten teurer werden. Schon jetzt koste beispielsweise die Entsorgung des Bodenaushubs bei einem durchschnittlichen Einfamilienhaus einen fünfstelligen Betrag, so die Politiker.

Nach Angaben der Landesregierung sind zurzeit in NRW noch 126 Deponien im Ablagerungsbetrieb. Fünf davon haben auf mehreren Abschnitten mehrere Deponieklassen. Bezogen auf die einzelnen Klassen stellt sich der Ist-Zustand wie folgt dar:

  • Deponieklasse 0: 77 Deponien
  • Deponieklasse I: 26 Deponien
  • Deponieklasse II: 18 Deponien
  • Deponieklasse III: 11 Deponien

Auf den 126 Deponien wurden gemäß Landesregierung im vergangenen Jahr 129 Gigawattstunden Strom mithilfe von Deponiegas erzeugt.

Wie die Landesregierung weiter erklärt, hat sich die Anzahl der Deponien in der Ablagerungsphase seit dem Jahr 2002 von 312 auf 126 verringert Die Regierung betont, dass nach Beendigung der Ablagerung zunächst Maßnahmen zur Stilllegung eingeleitet werden – während dieser Zeit können noch Bauabfälle angenommen werden.

Innerhalb der kommenden zehn Jahre werden dann in NRW 14 Deponien stillgelegt, weil ihre Befristung ausläuft. „Darüber hinaus werden voraussichtlich 25 weitere betriebene Deponien innerhalb der nächsten zehn Jahre verfüllt sein und demzufolge den Ablagerungsbetrieb beenden“, heißt es in der Antwort der Regierung.

Im selben Zeitraum plant das Landesamt für Umwelt 30 Deponien – die meisten davon als Erweiterung auf bestehenden Standorten. Sechs dieser Deponien befinden sich demnach bereits im Bau.

Ob der geplante Deponieraum für alle Abfallarten künftig ausreicht, bleibt abzuwarten. Nach Angaben der Interessengemeinschaft deutscher Deponiebetreiber (InwesD) ist derzeit bei den Deponien der Klasse I die gesetzlich erforderte zehnjährige Entsorgungssicherheit nicht gegeben. Allerdings sei für diese Deponieklasse die Schaffung von insgesamt rund 40 Millionen Kubikmetern geplant.

 

© 320° | 14.08.2018

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