Konjunkturprognose

Die Zeichen stehen weiter auf Abkühlung: Ökonomen haben die Prognose für das Wirtschaftswachstum in Deutschland nochmals nach unten korrigiert. Es gebe hohe Risiken.

Deutlich schwächeres Wirtschaftswachstum erwartet


Das Wirtschaftswachstum in Deutschland wird nach Einschätzung von Ökonomen in diesem Jahr deutlich geringer ausfallen als noch vor kurzem angenommen. Das Deutsche Institut für Wirtschaftsforschung (DIW) senkte am Mittwoch seine Prognose für 2018 von 2,4 Prozent im März auf jetzt 1,9 Prozent. Auch das Institut für Wirtschaftsforschung Halle (IWH) korrigierte seine Erwartungen. Für 2018 rechnet das Institut mit einem Wirtschaftswachstum von 1,7 Prozent und für 2019 mit 1,6 Prozent. Zuletzt hatten die Wissenschaftler noch 2,2 Prozent für das laufende und 2,0 Prozent für das kommende Jahr prognostiziert.

Die Wissenschaftler des DIW wiesen auf einen „unerwartet schwachen Jahresauftakt“ hin und sehen „hohe Risiken“ an vielen Fronten. So könnte der Handelskonflikt mit den USA weiter eskalieren und sich die Schuldenkrise in Italien verschärfen. Für 2019 erwartet das DIW eine Steigerung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) um 1,7 Prozent, vor drei Monaten hatte es noch 1,9 Prozent vorhergesagt.

Trotz der leicht gedämpften Konjunktur sei die deutsche Wirtschaft weiter in guter Verfassung, stellte das DIW fest. Der private Konsum bleibe eine wichtige Stütze. Die Arbeitslosigkeit werde weiter zurückgehen, auf eine Quote von 5,2 Prozent in diesem und 4,9 Prozent im nächsten Jahr.

Die Probleme mit den USA und Italien führten zu Zurückhaltung, sinkenden Investitionen der deutschen Unternehmen und geringeren Exporten, erläuterte DIW-Konjunkturchef Ferdinand Fichtner. Im Handelskonflikt mit den USA habe „Deutschland als exportstarke Wirtschaft sehr viel zu verlieren“.

 

© 320°/dpa | 13.06.2018

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