Auslandsmarkt

Der chinesische Markt verliert an Attraktivität: Deutsche Unternehmen beklagen unvermindert hohe Markthürden. Nun erwarten sie auch ein schwächeres Wirtschaftswachstum.

Deutsche Firmen rechnen mit schwächerem Wachstum in China


Deutsche Unternehmen blicken mit immer größerer Skepsis auf den chinesischen Markt. In einer am Dienstag vorgelegten Studie der Deutschen Handelskammer in Peking geben nur noch rund 40 Prozent der Mitgliedsfirmen an, dass sie die Entwicklung der chinesischen Wirtschaft positiv bewerten. Das sind 14 Prozentpunkte weniger als im Vorjahr.

Auch beim Blick auf die künftigen Aussichten macht sich mehr Pessimismus breit. Fast jedes dritte Unternehmen gibt an, im kommenden Jahr mit einer Verschlechterung der wirtschaftlichen Rahmenbedingungen zu rechnen.

Weiterhin viele Hürden

Schlüsselbranchen wie der Maschinenbau und die Automobilindustrie sehen Umfrage die gesetzten Erwartungen nicht erfüllt. „Da China einen Übergang zu einem nachhaltigeren Wachstum anstrebt, ist mittelfristig mit einer weiteren Abschwächung der Wirtschaftswachstumsraten zu rechnen“, sagte Jens Hildebrandt, Vorstandsmitglied der Handelskammer in China.

Des Weiteren beklagen die Firmen weiterhin administrative Hürden, Rechtsunsicherheiten, unklare regulatorische Rahmenbedingungen sowie langsames und beschränktes Internet. Für eine Mehrheit der Unternehmen zählen auch steigende Personalkosten sowie das Rekrutieren und Halten von qualifizierten Fachkräften zu den unverändert großen unternehmerischen Belastungen.

Auch die von der chinesischen Regierung in Aussicht gestellte weitere Marktöffnung und die Schaffung fairer Wettbewerbsbedingungen bleibt laut Handelskammer in der Umsetzung hinter den Erwartungen zurück.

Keinen großen Einfluss auf ihr Geschäft spüren die Firmen dagegen durch den Handelsstreit zwischen China und den USA. Etwa zwei Drittel der Unternehmen gaben an, von dem Konflikt überhaupt nicht betroffen zu sein. Jedes vierte Unternehmen spüre indirekte Auswirkungen.

 

© 320°/dpa | 27.11.2018

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